Review : Drachenfest 2024

Ärger: Organisation und DF UG

Das Blaue Lager war wieder an seinem alten Platz direkt neben der Stadt. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres mit einem kompakten Lager waren wir wieder ein „Schlauch“ – schlimmer als je zuvor. Durch das Anwachsen der Stadt war das Blaue Lager in zwei Teile gespalten, nur durch ein schmales „Gelenk“ miteinander verbunden.

Der Weg zwischen den beiden Lagerteilen war sogar erst als OT-Weg deklariert worden, was natürlich nicht funktionierte, da sonst der hintere Lagerteil keine IT-Verbindung zum vorderen Teil mit dem Kampfplatz gehabt hätte. Auf der anderen Seite des Weges begann die Stadt, deren Gewerke bzw. Handelnde bei ihren Lagern teilweise nicht bedacht haben, dass dahinter ein IT bespielter Bereich liegt, so dass wir teilweise auf OT-Lager blickten.

Die Form des Lagers bedeutet, wie Grün letztes Jahr auch feststellen musste, dass bei einem Angriff der Alarm im hinteren Bereich des Schlauches gar nicht oder erst nach langer Zeit ankommt. Bis die Kämpfenden dann am Tor sind ist dieses meist schon gefallen. Ein taktischer Nachteil, den das Blaue bei jedem Angriff hat.

Am Schlimmsten jedoch wiegt meines Erachtens, dass ein geschlossenes Lagerleben somit nur schwer möglich ist und auch der Zusammenhalt im Lager nicht so ist, wie er sein könnte. Wir sind räumlich zerrissen, was sich auch auf das Spiel auswirkt.

Wie schon vor dem DF in einem Beitrag auf Facebook zu lesen war fragt man sich zuweilen, ob bei DFUG jemand sitzt, der sich denkt: wie können wir Blau dieses Jahr einen reinwürgen?

Der alte Platz bedeutete aber nicht, dass wir jetzt den „Durstigen Dolch“, der früher den Blauen Kraftplatz beherbergt hat und bei vielen Blauen gefühlt ein Teil unseres Lagerlebens ist, wieder neben uns gehabt hätten.

Diese Elemente, die viele Blaue geärgert und frustriert haben und sich summierten, führte zu der IT-Idee mittels Belagerungsgerät eine Hintertür zum Dolch durch die Stadtmauer zu schaffen. Damit das kein Angriff auf die Stadt ist wurde durch die Dolch-Crew ein Umbau beauftragt, die Blauen beantragten eine Baugenehmigung … eine Aktion, durch die Spiel entstand.

Ein Spiel, das endete, als uns (erst) OT mitgeteilt wurde, dass diese Idee (von einigen Wenigen) dazu führen würde, dass das (gesamte) Lager ins OT gesetzt wird, die Avatare nicht erscheinen und das Lager nicht am Wettkampf teilnehmen kann. Kann man als Orga natürlich so entscheiden, wenn man nicht möchte, dass der Hintereingang geschaffen wird.

Alternativ hätte man aber auch einfach das Spiel weiterlaufen lassen können und nach dem Beschuss der Mauer mitgeteilt, dass die Mauer zu stark und die Schaffung einer Öffnung nicht möglich ist. Wegen der Kratzer in der Mauer werden die Beteiligten aber vor dem Gericht angeklagt. Das Endergebnis (der Dolch ist nur über die Stadt erreichbar) wäre dasselbe, aber man hätte Spiel gefördert statt dieses zu unterbinden.

Alles Entscheidungen Seitens der Drachenfest UG, die den Ärger und den Frust bei mir und innerhalb des Blauen Lagers in den Tagen vor dem Drachenfest und den ersten Tagen auf dem Quast genährt haben.

Dass es dann am Sonntag nicht möglich war trotz der klaren Wettervorhersagen die Geländeeinfahrt durch die Security für die Autos so lange zu sperren, bis die Traktoren mit dem Stroh ihre Arbeit getan und damit die Situation entspannt haben, ist mir ebenso unverständlich, wie dass Spielende die Organisation auf den Parkplätzen übernehmen müssen, damit die Leute auf den hinteren Stellflächen nicht noch länger als fünf Stunden warten mussten. Als ob man das erste Mal mit widrigen Wetterbedingungen auf dem Gelände konfrontiert gewesen wäre.

Wobei es auch genug Spielende gibt, die wegen Ihres unsozialen Verhaltens mal in sich gehen sollten. Das fängt am Frühanreisetag an, wo man über zwei Stunden vor der frühesten Uhrzeit (9.00 Uhr) auf dem Platz steht und die gerade erst aufgestandenen LPKs mit Fragen zum Lagerplatz nervt, und endet am Abreisetag, an dem man sich vordrängelt oder über Schleichwege auf das Gelände fährt und den Stau dort steigert. Lasst es einfach sein, haltet Euch an Regeln und denkt nicht nur an Euch. Bitte. Danke.

Frustration : Das Blaue Lager

„Eine Welle braucht einige Zeit sich aufzubauen“, sagte mir Libertania im Spiel. Dass es aber immer erst den bevorstehenden „Weltuntergang“ in Form eines bevorstehenden kupfernen Sieges braucht, bis das Lager zusammenfindet und aktiv wird, ist frustrierend.

Bis dahin, bis Freitagmittag, waren immer wieder engagierte Blaue im ganzen Lager unterwegs und haben Blaulageristen angesprochen. Ihnen Aufgaben angeboten, die es zu erledigen galt, und versucht sie zu motivieren und einzubinden. Doch sie stießen immer wieder auf Desinteresse. Wenn engagierte Blaue vor Frustration weinen und überlegen den Wettkampf sein zu lassen und lieber den Rest des DFs im Dolch zu verbringen, dann läuft im Lager einfach was falsch.

Mal ein paar klare Worte: Wenn Du keine Lust hast Dich für den Blauen Drachen im Wettbewerb zu engagieren, dann hast Du in einem Wettkampflager womöglich Nichts zu suchen.

Manchmal frage ich mich, warum wir ein Bewerbungslager sind, wenn man gefühlt bei den meisten Aktionen immer wieder die gleichen Gesichter bzw. Crews sieht – und sich zur Endschlacht dann fragt, woher plötzlich die ganzen Leute kommen. Die engagierten neuen Crews (wie z.B. die „Flügge“) natürlich ausgenommen, die sich gut eingeführt haben. Die Wörter „gesundschrumpfen“ und „verkleinern“ habe ich aber dieses Jahr öfter gehört.

Womöglich hat Libertania aber mit dem eingangs erwähnten Zitat recht. Dann muss ich mich persönlich jedoch fragen, ob ich die Zeit bis zur Aktivität des Blauen Lagers und die damit einher gehende Frustration aushalten kann und will – und wie ich daraus resultierend meinen nächsten Aufenthalt im Blauen Lager gestalten werde.

Nein, es war nicht Alles schlecht und ich hatte auch schöne Begegnungen und Gespräche, aber dieses Jahr hat bei mir die Frustration stark überwogen. Was natürlich auch mit dem nächsten Abschnitt in Zusammenhang stehen kann …

Unzufriedenheit: Askir & ich

Ich habe mich unheimlich auf das Drachenfest und das Blaue Lager gefreut. Ich hatte Pläne, unter anderem mit dem Sturmpakt aktiv zu sein, auch mal in Konflikte rein zu gehen und zu Schlachten auszuziehen. Doch schon am Montagabend auf dem Quast ist mir schmerzlich klar geworden, dass daraus Nichts werden wird. Denn letztendlich nimmt man sich selber und seine mentale Verfassung immer mit auf Con und auch das Charakterspiel kann daran Nichts grundlegend ändern.

Die Belastungen der letzten Wochen haben dazu geführt, dass mir am ersten Abend schon die vielen gleichzeitigen Gespräche zu viel waren und ich nicht abschalten konnte. Ich war einfach mental und psychisch OT so durch, dass ich nicht das Spiel machen konnte, was ich geplant und mir gewünscht hätte. Einen Tag habe ich fast nur im Lager der „Krakyrie“ verbracht und selbst die blaue Torwache am Freitagabend mit den Shanties ist nicht zu mir durchgedrungen und hat mich an meine Larperfahrung kurz vor meinem ersten Burnout erinnert.

Knapp vor der ständigen Überforderung, mit einer kurzen Lunte und daraus resultierenden nicht existenten Konfliktfähigkeit, war ich natürlich mit meiner spielerischen Performance absolut unzufrieden, was die Situation nicht vereinfachte. Ich habe auch über Dritte erfahren, dass es Kritik an Askir kam – mehr war aber einfach „wirklich wirklich“ nicht möglich.

Dass das, was mich gestört hat (siehe vorherige Absätze) sicher stärker in den Vordergrund trat als wenn ich mental und psychisch stabil gewesen wäre, erwähne ich der Vollständigkeit halber.

Freude : Die guten Sachen

  • Das Lager der Crews der „Kraken“ und der „Valkyrie“ (seit Tortuga „Krakyrie“ genannt) war wieder nett und angenehm. Einfach tolle Menschen.
  • Manchmal ist ständig was los und man kommt nicht zu geplanten Gesprächen. Schön, dass es am letzten Abend mit Adario endlich geklappt hat.
  • Wie Joey (aka Laske), der das erste Mal auf dem DF war, mir von seinen Erlebnissen durch das Bingo und den „Neulings“-Aufgaben der Avatare erzählte. Vielen Dank für Deine Begeisterung und die schönen Geschichten.
  • Die Idee von Dunja mit dem Postversand („Über 5 kg muss selber laufen“) und die Geschichte von „Frei und unverschnürt!“, die leider an der weißen Torwache ihr Ende gefunden hat.
  • Auch wenn ich es nur kurz in die aventurische Botschaft geschafft habe, war es eine richtig schöne Auszeit. Unter anderem hat es mich gefreut Doc Langhals wieder zu sehen und mit ihm einen Rum zu trinken.
  • Die gemütliche Runde mit Freunden, Shantys singend und nette Gespräche führend, haben wir zwar nur an einem Abend realisieren können, war aber genau das, was ich gebraucht habe und so liebe. Vielen Dank, unter anderem an Herr Tee und Frau Ha.
  • Der Zeichner Lorien aus dem Grünen Lager, der so großartige Kunstwerke von uns geschaffen hat, während wir Torwache hatten
  • Auch wenn meine Gespräche mit Avatar und Libertania nur kurz waren, so haben sie immer die richtigen Worte gefunden. Vielen Dank dafür.
  • Vielen Dank unserem Avatar für die Idee mal einen Captains Table ohne Captains zu machen. Ich fand die Idee super, aber es hat mich (danach) genervt, dass dieser CT dann von Einigen nicht als vollwertiger CT angesehen wurde, weil „nur“ die Stellvertretenden dort waren. Eigentlich offenbart genau das die Hybris einiger Kapitäne und zeigt damit sehr schön, dass die Lehre des Avatars nicht verstanden wurde. Meiner Ansicht nach sollten wir das (öfter) wiederholen.
  • Letztes Jahr das erste Mal praktiziert und dieses Jahr noch wichtiger und richtiger: am Sonntag vor dem DF in ein Hotel 10 km entfernt von der Location zu fahren, bevor man montags zum Quast aufbricht sowie sonntags vom Quast in das Hotel zu fahren, um montags ausgeruht die Heimfahrt anzutreten. Das werden wir auf jeden Fall so beibehalten.
  • Mein Dank geht (unter anderem für den mentalen Support) an die Crews der „Kraken“ und der „Valkyrie“ sowie an Maffis, Fuxx und Phil, Kostja und die Ottajasko, Änni, Sandra (Maddy), … – besonders aber an meine Verena (Polly) <3

Fazit

Am Samstagabend stand für mich fest: ich komme 2025 nicht wieder. Ich mache ein Jahr Pause. Mindestens . Vielleicht aber auch für immer. Es ist nur dem runden Geburtstag eines lieben Crewmitglieds auf dem DF 2025 zu verdanken, dass ich dem Drachenfest im nächsten Jahr nochmal eine Chance geben und mit der Krakencrew im Blauen Lager sein werde. Ich hoffe, dass ich danach anders denken werde.

Aussicht auf 2025 oder : Was möchte ich ändern?

  • Mental besser drauf sein. Ich hoffe es, aber beeinflussen werde ich es nur bedingt können.
  • Kleinere Gruppe. Weniger aufwendige Dekadenz. Geringerer logistischer Aufwand (auch schon im Vorfeld).
  • Kein Amt mehr annehmen. Mehrere Jahre Diplomat, ein Jahr Hochdiplomat und drei Jahr Sprecher des CT reichen. Zykkar und Viola sind schon instruiert, was sie mit mir machen sollen, falls ich doch wieder überlege CT-Sprecher zu werden.
  • Mal das DF anders erleben. Auf anderen, neuen Wegen für den Blauen Drachen und das Blaue Lager Dinge zu tun. Aus Gründen.

Posted on

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert