Wie schon vor etwa einem Jahr vorhergesagt war das Larp-Jahr 2009 für mich das aktivste Jahr meiner „Karriere“. Im Endeffekt komme ich auf 19 Liverollenspielveranstaltungen mit 51 Contagen – davon drei Tage als Spielleitung (SL) beim „Willkommen in Einzum“ des Chaos-Larp e.V.. Von den verbleibenden 48 Tagen als Spieler entfielen 3 Tage auf den Professor, 14 Tage auf Anselm und 28 Tage auf Askir. Nur 3 Tage war ich mit meinem dorlónischen Reichsritter Mathras von Orktrutz unterwegs – und habe ihn nach den Erfahrungen dieser Tagen endgültig für die nächsten Jahre Zeit eingemottet.
Soweit zur Statistik. Dahinter steht zum Einen die Erkenntnis, dass meine Anforderungen und Erwartungen an das Hobby Larp sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt haben: Vom Plotjäger, der keinen Spaß an Ambientecons hatte, zum Ambientespieler, der einen kleinen Plot als Dreingabe manchmal (nicht immer) ganz nett findet. Eine Entwicklung, die sich auch in meinen Charakteren wiederspiegelt. Früher Mathras, der sich immer und überall in der Pflicht sieht für das Licht zu streiten, heute Anselm, wenn ich etwas Action haben möchte – und mein neuer Hauptcharakter ist der Lebenskünstler, Glücksritter und Herumtreiber Askir.
Ich habe aber auch erkennen müssen, dass das Rekordjahr 2009 durch die Masse an Cons im Verlauf die Lust und Freude an dem Hobby geschmälert hat. Irgendwann überwog nicht mehr die Vorfreude auf eine Liverollenspielveranstaltung, denn es war zur Pflicht geworden die Cons zu besuchen, für die man sich angemeldet hatte. Daher hatte ich, als wir gezwungen waren unsere Teilnahme am Silvestercon abzusagen, neben einem weinenden auch ein lachendes Auge.
Darüber hinaus bin ich auch wieder stärker in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk aktiv und habe seit dem 01. Januar 2010 im Ortsverband Sinzig das Amt des Gruppenführers der 2. Bergungsgruppe inne. Ebenso habe ich meine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt. Beides Freizeitbeschäftigungen, die Zeit erfordern – und das Fotografieren wird mich bis zur vernünftigen Ausrüstung noch den einen oder anderen Euro kosten.
Es mag ergo nicht verwundern, dass ich für 2010 mit meiner Conplanung noch etwas verhaltener bin. Bisher steht nur für den März eine Taverne in Daynon sowie ein Ambiente-Wochenende in Magonien an – und natürlich das obligatorische Großcon für dieses Jahr. Nach zwei schönen Jahren auf dem Conquest of Mythodea geht es aber dieses Mal auf das Drachenfest – die Gründe kann man hier nachlesen.
Nach den ersten Kleidungsentwürfen für Askir [hier] hat sich seine Kleidung in den etwas über 1 1/2 Jahren doch stark verändert – und meiner Meinung nach verbessert [Foto]. Aber nicht nur der Gewandungsstandard im Larp ist in den letzten Jahren gestiegen, auch der eigene Anspruch erhöht bzw. verändert sich zusehends. Sei es durch eine Weiterentwicklung des Charakters, Vorbildern aus Larp und Film und Fernsehen oder einfach aus neuen eigenen Vorlieben und Vorstellungen.
Daraus folgend habe auch ich eine neue Kleidung für Askir im Kopf. Einen ersten Entwurf für eine Sommerkleidung (die vor allem für die Temperaturen, die normalerweise auf Großcons so herrschen, gedacht ist) sieht man hier im Bild. Man kann auch gut erkennen, dass sich das Farbkonzept für Askir etwas dezenter gestalten wird. In den nächsten Tagen hoffe ich noch die Zeichnung für einen neuen Mantel präsentieren zu können. Der Stoff liegt schon zuhause, aber mit dem genauen Schnitt, der etwas an die Überwürfe der Musketiere angelehnt sein wird, des Mantels bin ich mir noch unschlüssig.
Darüber hinaus wird natürlich seine Ausrüstung verändert, angepasst bzw. erweitert. Mehr Zeug zum Glücksspiel, weniger Heilerzeug, etwas Einbruchswerkzeug bzw. Gerät zum Beseitigen von Fallen und Schreibzeug (mir machen Rätsel, im Besonderen das Übersetzen von Texten bzw. Geheimschriften immer mehr Spaß). Aber vor allem immer die Frage: Was schleppt man mit und wie und wo? Erfahrungsgemäß hat man immer zuviel Geraffels dabei. Aber dafür werde ich mir bald wohl einen kleinen Seesack anschaffen – der sollte das Problem (hoffentlich) lösen.
Noch ein Punkt: Als ich Askir am 30. Mai 2008 das erste Mal gespielt habe, hatte ich damals nach 8 Monaten Abstinenz wieder eine Zigarette angepackt – und danach weiter geraucht. Ergo ist Askir bisher immer nur rauchend gespielt worden und jetzt denke ich, auch zur Unterstützung meines Entzugs, über einen adäquaten Ersatz nach.
Ich merke, wie meine Larpunlust der letzten Monate zusehends schwindet, auch wenn ich derzeit noch nicht klar zu erkennen vermag, ob ich in erster Linie wirklich Lust darauf habe wieder mit Askir auf einem Con zu spielen, oder ob ich einfach nur den Ehrgeiz habe Askir mal in den Klamotten zu sehen und mir das Ausstatten Freude bereitet. Aber das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch heraus stellen 😉
Schreibe einen Kommentar