Schlagwort: Lupien

  • Zweiter Auftritt von Brasov. Anders als bei seinem ersten Auftritt (Bericht hier) war das Con dieses Mal als Abenteurercon augeschrieben. Im (indirekten) Auftrag von Kaiser Konrad ging es in den Osten, um zwei Artefakte zu bergen – und in der Hoffnung auf Action habe ich Brasov eingepackt. Die gute Nachricht ist schonmal, dass ich dieses Mal besser in die Rolle rein gefunden habe und es mir auch Spaß gemacht hat Brasov zu spielen. Das Umfeld war besser geeignet, aber natürlich gab es auf dem Con auch Schattenseiten. Aber dafür hole ich mal etwas weiter aus. 😉

    Orga und Spielleitung

    Die Organisation war im Vorfeld und auf dem Con einfach und unproblematisch. Steffi als Ansprechpartnerin für die Spieler hat auf alle meine Mails verdammt schnell geantwortet und mir jederzeit weitergeholfen, was in meiner aktuellen Situation wirklich viel wert war. Dafür an dieser Stelle vielen Dank. Auch was den Teilnehmerwechsel auf Tristan als Ersatz für Verena angeht war alles angenehm einfach. Ebenso routiniert lief Check-In und Einweisung, auch wenn ich eine SL gebraucht habe musste ich nie lange suchen und fand Jemand, der Auskunft geben konnte und immer guter Dinge war. Perfekt.

    Einen Kritikpunkt habe ich jedoch: Wenn auf der Bestätigung steht, dass man spätestens um 20 Uhr Intime gehen will und man um Nachricht bittet, wenn Jemand später kommt, dann erwarte ich eigentlich, dass man nicht noch auf den letzten Spieler wartet. In diesem Fall bis etwa 23 Uhr. Zu der Uhrzeit war ich schon langsam müde und gefrustet. Nächstes Mal empfehle ich die klare Ansage, dass man um 20 Uhr Intime geht und wer später kommt, der kann halt nicht mehr aufs Gelände fahren, sondern muss sein Zeug von der Straße aus schleppen. Schließlich kommen die Leute zum Con, um zu spielen und nicht, um gewandet in der Gegend rum zu stehen (auch wenn ich dadurch einen richtig schönen Sonnenuntergang betrachten konnte).

    Die Location

    Das Jugendferiendorf Untershausen war mir schon bekannt und liegt mit gerade mal einer gemütlichen Stunden Fahrt für mich echt günstig. Ich finde die Location gerade für die Darstellung eines Dorfes optimal geeignet und diese Stärke hat die Orga gut genutzt. Es gab den Bereich für die Spieler in ihren Zelten, weiter unten die Hütten der NSCs, so dass hier eine räumliche Trennung gegeben war, wodurch man nicht jede NSC-Aktion schon von weitem gesehen hat.

    Die Hütte mit den Sanitärräumen im Untergeschoss wurde im Obergeschoss von der SL genutzt (unter anderem zur Verpflegung der NSCs), während die Hütte am anderen Ende (neben einem zweiten Toilettenhaus) IT wie OT als Taverne diente. Da ich früh da war habe ich mir den Zeltplatz aussuchen können und stand letzendlich in Spuckreichweite zur Taverne (siehe Foto) und direkt neben Freunden – auch wenn ich die IT ja noch kennen lernen musste.

    Ein Minus hat das Gelände leider auf Grund eines Landwirtes, der Larper nicht leiden kann und jede vorherigen Absprachen mit Pächter und Bürgermeister hinsichtlich Parken an Feldwegen torpediert, weshalb unter anderem ich mein Auto Samstags umsetzen musste, damit es nicht abgeschleppt wird. Meiner Ansicht nach sollte man Seitens der Gemeinde, die ja mit dem Jugendferiendorf (auch als Larp-Location) wirbt, dringed eine Klärung der Parksituation herbeiführen.

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    Der Plot

    Seit einigen Jahren scheint sich in Lupien der Kult einer dunklen Gottheit zu verbreiten und nun hat man im Kaiserreich davon gehört, dass dieser hinter zwei Artefakten her ist. Ein Artefakt einer guten Gottheit und das Artefakt besagter dunklen Gottheit. Leider sind diese nicht in der Akademie zu Muntia oder am Kaiserhof zu finden, so dass Letzterer beschließt Leute anzuheuern, um als Expedition in das betreffende Gebiet aufzubrechen und die Artefakte zu sichern. Das machen die Kaiserlichen deshalb nicht selber, da besagtes Gebiet unter dem Eppstein nach dem langen Bürgerkrieg sich immer noch nicht dem Kaiser unterworfen hat.

    Auf dem Weg durch einige Angriffe etwas versprengt kamen wir in zwei Gruppen in einem Dorf an, das natürlich bevölkert war. Mit Schultheiß, seiner Tochter und zwei Söhnen (einer davon ein Zimmernann, einer ein Tunichtgut). Der Köhler (der erwähnte Tochter heiraten wollte), die Wirtin mit ihren Töchtern, einem Barbier mit blutiger Schürze, der Jäger, die Kräuterfrau, der Schneider, … – genug Möglichkeiten der Interaktion mit gut ausgearbeiteten und Rollen, die alle ihren eigenen, aber mit den Anderen vernetzten Hintergrund hatten. Klar, dass sie auch Infos oder Sachen zur Plotlösung hatten. Mir war es zumindest  eine wahre Freude (vor allem mit Ulf, Julia und Marie) und Brasov war es eine Ehre, dass er bei der Zusammenkunft der Dorfbewohner dabei sein durfte.

    Dann war am Rand des Ortes ein Portal aufgetaucht, dass immer mal wieder Dämonen, Untote und solche widerwärtigen Kreaturen ausspuckte. Die Kreaturen mussten bekämpft und das Portal geschlossen werden – zumindest soweit meine Vermutung, da meines Wissens nach das Letzte nicht erfolgt ist. Im Wald gab es einen Eremiten, ein Grab auf dem Friedhof war geschändet, im Wald gab es einen Altar des Bösen und einen verfluchten Bereich – und dann gab es ja auch noch die Bedrohung durch die Truppen des Eppsteiners. Also gut genug zu tun für ein Abenteurercon – wie man es erwartet, wenn man sich für ein solches Con anmeldet.

    Die NSCs und Ausstattung

    Alle NSCs, mit denen ich zu tun hatte, waren freundlich und haben ihre Festrollen schön verkörpert. Sie haben es geschafft, dass wirklich eine Dorfgemeinschaft zum Leben erweckt wurde. Man hat auch nicht gemerkt, dass Anfänger dabei waren. Daumen hoch. Noch höher geht der Daumen noch, wenn man sich das Portal anschaut (siehe Foto). Ein beeindruckender Bau, für den Andreas – und wer auch immer noch daran mitgebaut hat – meinen Respekt verdient hat. Wirklich schön und ich freue mich schon (OT!) auf weitere Einsätze des Portals.

    Die Mitspieler

    Früher hat es mich geärgert, dass man sich hier in der Ecke ständig gegenseitig besucht hat. Die Dayniten reisten nach Lupien, die Lupianer gingen zu den Nebelwölfen, die Nebelwölfe fuhren nach Amonlonde, die Amononder waren dann in Daynon zu finden – mit dem Resultat, dass man immer mit den selben Leuten spielte. Ein Problem, dass es teilweise noch heute gibt, aber beim „Chaos 8“ war das überraschend anders: gefühlt etwa 50% aller Spieler kannte ich gar nicht. Das war grundsätzlich toll, auch wenn ich dann leider doch nur mit wenigen von ihnen gespielt habe.

    Bisher das erste Mal gespielt habe ich mit den Tierwesen, was mir sehr viel Freude gemacht hat. Eure Kostüme sind einfach großartig. Ebenso habe ich mich gefreut endlich mal wieder Leandra in Aktion zu erleben und nach langer Zeit (auch OT) Johann wieder zu sehen. Jedes Con bin ich auch – egal mit welchem Charakter – mehr von dem Charakter Janne begeistert und freue mich schon auf das nächste Zusammentreffen. Auch Sen hat bei Brasov einen dicken Stein im Brett. Die Reisegruppe „Aventurien“ (auch wenn ebenso Nichtaventurier dabei waren) und die Tierwesen waren zumindest meine primären Mitspieler, mit denen ich viel Spaß hatte.

    Meine Eindrücke und Fazit

    Uff. Das ist dieses Mal wirklich schwierig. Fangen wir aber einfach mal mit einem persönlichen Highlight an: Der Tavernenabend und Leandra. Ich hatte in den letzten Jahren das Gefühl, dass es immer seltener die Zeit gab während oder nach Weltenrettungen gemütlich in einer Taverne oder am Lagerfeuer zu sitzen, während die Barden aufspielen. Der Samstag beinhaltete einen wirklich schönen Tavernenabend, den ich mit einigen dorlónischen Spielern in ihren NSC-Rollen und Brea verbringen durfte – und Leandra, die immer noch meine Lieblingsbardin ist. Und sie ist eine von zwei Bardinnen, bei denen sich das Lied, das ich mit Larp und mit Dargaras verbinde, richtig anhört. Danke für diese Momente.

    Das Abenteurercon war solide und bot alle Möglichkeiten, die man erwartet. Eine kompetente und immer präsente SL, motivierte und gut gespielte NSCs, ein tolle Gelände mit Wald, ein wahnsinniges Portal – und doch hinterlässt das Con bei mir einen fahlen Beigeschmack. Dieses Mal liegt es auch nicht an der Charakterwahl, den Brasov hat gepasst und ich habe mit ihm auch gut ins Spiel gefunden. Ich befürchte es lag an den Mitspielern. Oder an ihren Charakteren. Oder ihrer Spielphilosophie. Oder der Philosophie ihrer Charaktere.

    Samstags um kurz nach zehn Uhr (für ein Abenteurercon meiner Ansicht nach schon recht spät) kommt ein Trupp Eppsteiner Soldaten mit einem Gefangenen. Sie nehmen unseren Ansprechpartner vor Ort Bernado wegen eines (vermeintlich) gefälschten Dokumentes fest, wobei sie nicht zimperlich sind. Sie gehen durch den Ort und tyrannisieren merklich die Dorfbevölkerung. Dann setzen sie sich in die Taverne, aus der man dann die Schreie von Bernado hört, der gefoltert wird. Wenn ich als Dorlónier mit einigen Dorlóniern da gewesen wäre, wäre das der Zeitpunkt, an dem wir spätestens über die Eppsteiner drüber gerutscht wären.

    Aber nicht hier. Ein Seefahrer und ich haben schon überlegt, ob wir einfach mal angreifen, um etwas Aktion zu provozieren. Wir haben es nicht gemacht, weil wir uns nicht sicher gewesen sind, ob uns die anderen Spieler nicht einfach verrecken lassen. Erst in Zusammenarbeit mit Johann und Sen haben wir dann den Angriff proviziert, wobei ich das Gefühl hatte, dass die meisten Spieler noch zusätzliche schreiende Aufforderungen für ein Eingreifen brauchten. Als dann der Hauptmann den einen Gefangenen bedrohte wichen alle wieder zurück – bis auf Brasov, der dann auch entsprechend verletzt wurde. Das Ganze war ein Krampf.

    Ich weiß nicht, ob ich es als Entschuldigung gelten lassen soll, dass ja einige Spieler so gegen 11 Uhr Vormittags (auf einem wie oben schon erwähnt ausgeschriebenen Abenteurercon) noch am Frühstücken waren. Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler den Arsch nicht hochbekommen haben und einfach lethargisch waren. Nach der Aktion habe ich der SL gesagt, dass bei dem Einsatz der Plot nicht gelöst wird und man gegen Abend IT abreisen wird. Eine Prophezeiung, die sich bewahrheiten sollte. Ich sage es nochmal: mit zehn Dorlóniern wäre das nicht passiert!

    Dass die fahrende Tänzerin den Plot voran treibt, wenn es klerikale Orden und einen Ritter vor Ort gibt, spricht meiner Ansicht nach Bände. Als dann endlich die Erkenntnis kam, dass wir nach dem Finden der Artefakte (die Jemand dann wohl aneinander geschlagen hat, worauf sie sich beide aufgelöst haben) gegen die Kreaturen aus dem Portal und den Soldaten Eppsteins keinen Blumentopf mehr gewinnen konnten, wurde zum Aufbruch geblasen. Wie das bei allen Cons so ist dauerte es so lange, dass sich das Portal öffenete und die Kreaturen raus kamen. Die Kämpfer stellten sie in der Engstelle bei den Zelten.

    Vom Aufbruch war Nichts mehr zu sehen – als dann noch die Eppsteiner von der anderen Seite kamen liefen auch die restlichen Kämpfer in die Engstelle. Vielleicht weil es so viel Spaß macht sich einkesseln zu lassen. Ich weiß es nicht, es war mir auch egal. Das war der Zeitpunkt, an dem sich Leandra zu Brasov umdrehte, wir Ulf (den Schultheiß) schnappten und uns entschieden den Rückzug anzutreten. Im SL- und NSC-Bereich warteten wir dann, weil die Spieler wohl nach dem Abebben der Kämpfe (mit denen ihnen die SL Zeit zum Abrücken geben wollte, weil ein kämpfender Rückzug wohl nicht möglich war) sich entschlossen erst mal zu Abend zu essen.

    Ich werde die Tage hier auf dem Blog wohl noch einen Beitrag zum Thema „Abenteuer ja, aber bitte nur bequem“ (oder mit ähnlichem Titel) schreiben, aber ich hatte auf dem Con bei vielen Spielern das Gefühl, dass das Essen und das Sitzen im eigenen Lager, wo man mit Freunden spielen kann, wichtiger war als die Lösung des Plots. Mag sein, dass ich mit dem zugegebenermaßen subjektiven Eindruck alleine da stehe. Ich schließe auch nicht aus, dass ich das falsch verstanden habe oder eben auf Grund von Inkompetenz hinsichtlich der IT-Hintergründe anderer Gruppen, die einfach folgerichtig und konsequent gespielt haben, eine Meinung bilde. Aber das ist nur mein ganz persönlicher Eindruck.

    Ich würde mich freuen, wenn man mir den daraus resultierenden Frust mit Erklärungen und neuen Erkenntnissen nehmen würde. Also nutzt die Kommentarfunktion 😉

  • Nachdem mit der Sonderausgabe der „Amhaser Kundschafter“ gestartet ist (wenngleich er ja IT sicher schon lange exstiert), wollen wir mit ihm das Reich Dorlónien weiter zum Leben erwecken. Daher gibt es indessen auch die erste reguläre Ausgabe:

    Der Amhaser Kundschafter
    Ausgabe vom 06. Tag im Mond des Bären im Jahre 15 nach Neuer Ordnung

  • Wenn ich versuche mit russischem Akzent zu sprechen klingt es so, als würde ich holländisch sprechen. Sagt zumindest meine Frau. Ärgerlich, denn ich finde Dialekte und Akzente im Larp eine Bereicherung und es erleichtert mit das Hereinfühlen in die Rolle. Da Ruben slawisch beeinflusste Kleidung tragen wird wäre es natürlich schön, wenn er auch einen entsprechenden Akzent hätte. Aber leider muss ich entweder noch viel üben (im Büro nicht die Beste aller Ideen) oder diese Idee aufgeben. Schade irgendwie …

    Aber da ich ihn frühstens zum Silvestercon spielen werde habe ich bis dahin ja noch viel Zeit. Zumindest etwas Zeit. Also erst mal weiter mit der Kleidung. Hier die 2. und 3. Schicht. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass ich schon mal einen Entwurf für eine zweite Schicht eingestellt habe (und zwar genau hier), aber die Idee von Steffen mit dem Pelzbesatz wollte ich dann doch noch einarbeiten. Daneben dann die Konzeptskizze für die dritte und oberste Schicht. Mit dem Mantel orientiere ich mich indessen stärker an die Mäntel der Kosacken und Strelizen (wie zum Beispiel hier auf dem Bild zu sehen), wodurch er auch länger geworden ist. Die Ärmel sind etwas länger, als man es gewohnt ist, um im Winter auch die Hand bedecken zu können, und in der warmen Jahreszeit wird es zurück geklappt.

    Hier ist dann auch die dritte Version für die Kopfbedeckung zu sehen. Als erklärter Fan des „Blöder-Hut-Credos“ und im Wissen, dass man sich eher eine Kopfbedeckung als ein Gesicht merkt, muss eine Kopfbedeckung einfach sein. Also mindestens eine. Die erste Variante ist eine Art Ushanka (aber nicht in der modernen Form, sondern eher wie sowas hier oder pelzig wie hier), die zweite Variante ist die Rusmütze (also sowas hier) und die dritte Variante ist eine Kosackenmütze (was in echt so etwa aussehen sollte wie das hier und hier). Sie sieht ja total albern aus, aber irgendwie reizt sie mich gerade deswegen. Ich glaube bei der Mütze würde man sich an mich bzw. an Doktor von Tessel erinnern.

    Wobei ich mich so langsam frage, ob der Charakter überhaupt noch nach einem Doktor aussieht. Ob seine Kleidung seinem Charakterhintergrund (kuckst Du hier!?) entspricht. Andererseits: Wie soll ein Wissenschaftler und Forscher mit einem solchen Fachgebiet und der Leidenschaft zur Jagd wiederrum aussehen? Was denkst Du?

  • Es gibt Leute, die erstellen sich einen Charakter mit gerade den rudimentärsten Vorgaben, um den Rest, auch vieles der Hintergrundgeschichte, dann im Spiel spontan zu entwickeln. Das lässt einem viele Möglichkeiten auf Situationen im Spiel zu reagieren, ohne vorher schon zu sehr an einem starren Konstrukt gebunden zu sein.

    Mein Ding ist das nicht. Um mich in eine Rolle hinein zu finden benötige ich einen gut ausgearbeiteten Hintergrund. Eine Kultur, die ich mit ihren Besonderheiten und Eigenarten mit ins Spiel einbringen kann. Mir auch eine Basis für die Kleidung des Charakters bietet. Mir einen Anhaltspunkt für Geschichten und Erzählungen bietet. Denn die Landesgeschichte und besonders die Mythen, Sagen und Legenden eines Landes sind immer gut, um Zeiten ohne besondere Beschäftigung zu überbrücken. Auch wenn es letztendlich Geschichten aus der reelen Historie sind, die auf das Land etwas umgearbeitet wurden, ist die Kultur doch bestimmend für die Geschichten, die man nimmt. So sind nordische Sagen meines Erachtens nach keine gute Grundlage für an einen römisch orientierten Charakter.

    Daher ist die Phase der Erschaffung oder Weiterentwicklung eines Charakters immer auch eine Zeit der erhöhten Schreibtätigkeit, in der ich den Hintergrund der Figur näher beleuchte bzw. ausarbeite. Ich schreibe dann Landeshintergründe neu oder überarbeite sie, füge neue Geschichten und Institutionen hinzu, verfasse – wie im vorliegenden Fall – (pseudo)wissenschaftliche Texte und was sonst noch zum Charakter passt und seinen Hintergrund bereichert. Das habe und mache ich auch immer, wenn ich einen meiner dorlónischen Charaktere (weiter)entwickle und jetzt sitze ich halt am Fürstentum Einzum.

    Lupien hat ein Wiki, so dass das Einpflegen auf der Webseite schnell und einfach durch mich direkt erfolgen kann. Dementsprechend wurde die Landesbeschreibung des Fürstentums Einzum und der Text über die Göttin Soteira überarbeitet, das Fürstliche Institut der freien magischen Wissenschaften und arkanen Theorien zu Lavagrund wurde ebenso wie der von dort stammende Charakter Bram van de Watervallen angelegt – und gerade sitze ich an der Beschreibung des Einzumer Fürsten Karel II. van Elthing et de Hoek (siehe Foto).  Und sicher fällt mir noch mehr ein …

    Edit: Die Beschreibung von Fürst Karel II. van Elthing et de Hoek findet man jetzt hier. Ebenso die Beschreibungen seiner Kinder Hendrick und Iska. Und jetzt auch die Beschreibung der Fürst-Karel-Universität. Selbst mein neuer Charakter findet sich jetzt im Wiki: Ruben van Tessel.

  • Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, dass ich meinen ersten Einzumer Charakter erstellt habe: Dr. Dr. Bram van de Watervallen, Professor im sphärenkundlichen Kolleg des Fürstlichen Instituts der freien magischen Wissenschaften und arkanen Theorien zu Lavagrund im Fürstentum Einzum des Kaiserreiches Lupien. Einen Magietheoretiker, der sich durch seine Spezialisierung im Besonderen mit paranormalen Vorkommnissen und Wesen befasst. Neben Geistern zählen dazu natürlich gerade im Larp die bivitalen Kreaturen, Untote, animierte Leichname, wandelnden Tote und wie man sie sonst noch nennen kann. Eine Form von Gegnern, die den meisten Larpern bzw. deren Charakteren nach wenigen Cons nicht unbekannt sein dürfte.

    Für das lupianische Con auf der Magierakademie zu Muntia vor ein paar Jahren, wo ich den Charakter zum ersten mal spielte, habe ich mich dann mal in das Thema vertieft. Schließlich lebt eine Akademie von Vorlesungen und natürlich hat sich auch mein Professor nicht nehmen lassen eine solche zu halten. Natürlich über ein Thema, das seinen Studien entspricht: Der Nekyomantie. Die Nekyomantie ist eine Unterart der Nekromantie. Während Letztere eher die Weissagung aus Toten bezeichnet steht die Bezeichnung „Nekyomantie“ ausschließlich für die Animation von Leichnamen. Die Vorlesung ist in Muntia so gut angekommen, dass ich sie einige Monate später an der Akademie in Amonlonde noch mal gehalten habe.

    Das liegt jetzt schon einige Jahre zurück und in der Zeit ist die Datei natürlich verschwunden, aber ich habe in meinen Unterlagen zumindest eine handschriftliche Abschrift finden können. Die habe ich jetzt abgetippt und noch um ein paar Kleinigkeiten ergänzt und erweitert, um die Forschungsergebnisse meines Professors auch einem weiteren Kreis von Interessierten zugänglich zu machen. Unter folgendem Link ist sie als PDF (schon fertig für den IT-Gebrauch) erreichbar:

    Einführung in die theoretischen Grundlagen der Nekyomantie
    Das grundlegende Wissen der Nekyomantie
    als Basis für die Anwendung und Bekämpfung

    Über Kritik, Lob, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge
    via Kommantarfunktion würde ich mich freuen.

    Die tolle Grafik hatte übrigens Manuel Orazi (1860-1934)
    für sein Buch „Calendrier Magique“ angefertigt.

    Hinweis: Diese Einführung basiert zwar soweit möglich, recherchierbar und für das Liverollenspiel (Larp) sinnvoll auf den historisch überlieferten Mythen und Aberglauben, ist aber keine für das reale Leben gedachte Ausarbeitung sondern nur für den Gebrauch in der fiktiven Welt des Larp gedacht. Die Nutzung und Verbreitung der Ausarbeitung zu privaten und nicht-kommerziellen Zwecken ist unter Angabe des Urhebers gestattet.

  • Wenn man seinen Charakter entwickelt hat, baut darauf die Kleidung auf. Klingt logisch, aber so einfach ist es ja dann doch selten. Zumindest bei mir  nicht. Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnt habe, weise ich die Tendenz auf eine Gewandungsidee zu haben und dann zu überlegen dazu passend einen Charakter zu erstellen. Also geht es theoretisch auch anders herum und ich bin der Ansicht, dass es letztendlich egal ist, ob man eine passende Gewandung zu einem Charakter kreiert oder ob man einen passenden Charakter zu einer Gewandung erstellt. In meinem Fall gab es schon ein paar Grundzüge der Kleidung, die vor dem Charakter feststanden:

    • Mantel im Schnitt eines Frock-Coats und die Weste im Schnitt eines Waistcoats aus dem frühen 18. Jahrhundert
    • Hemd (das in die Hose gesteckt wird) und Cravatte bzw. Halstuch

    Wie es dabei zu dem slawischen Einschlag in der Kleidung kam, weiß ich noch nicht mal genau zu sagen. Da es in der Baronie Finstergrund, aus der Ruben stammt, oft kalt ist, er gerne zur Jagd geht und auch der höheren Gesellschaftsschicht angehört sind Fellbesätze sicher angemessen. Ebenso die Ornamente auf seiner Kleidung (auch wenn ich bei der Herstellung sicher noch mehr als einmal fluchen werde). Für die Beinkleider werde ich mich übrigens mal an einer Hose im Alatriste-Stil versuchen. Die Stiefel werden jedoch aus finanziellen Gründen erst mal durch ein Provisorium ersetzt werden müssen.

    Ich versuche jedem meiner Charaktere ein eigenes Farbkonzept zu geben. Myron trägt Blau/Weiß, Bram Schwarz/Grau/Gold, Anselm Schwarz/Rot und Askir Braun/Rot. Damit war klar, welche Farben bzw. Farbkombinationen für den neuen Charakter nicht in Frage kommen. Nach einigen Versuchen in Photoshop kam dann diese, meiner Meinung nach recht ansprechende Farbkombination heraus (die sich auch an den Farben des Wappens von Einzum orientiert):

    Was denkst Du über das Kleidungskonzept? Hast Du noch Tipps für mich oder Ideen für die Kleidung oder Kleinzeug bzw. Ausstattung?