Schlagwort: ZdL

  • Nur das dunkle Blau über der Kimm zeugt noch von der untergegangenen Sonne. Müde reibt sich der Kapitän die Augen und dreht seinen Becher mit Portwein zwischen den Fingern. In seinem Raum in Freedom Keep aus blickt er auf die See. Viele Schritt unter der Feste Freedom Keep liegt die „Kraken“ – bereit in den nächsten Tagen zu den Dracheninseln aus zulaufen. Doch noch ist er in Gedanken bei den Ereignissen der letzten Tage, in denen der blaue Drache ihn wieder einmal nach Elitawana gerufen hat.

    Selten zuvor waren diese Tage so anstrengend gewesen – und selten zuvor war er mit einem so guten Gefühl aus Elitawana zurück gekehrt. Nicht nur, weil immer mehr Blaue dem Ruf ihres Drachen folgen, sondern auch, weil sich dieser Aufenthalt endlich nach einem Sieg angefühlt hat und die Hoffnung, den Hexer niederringen zu können, nicht mehr nur ein spärlicher Funke ist, sondern eine warme Glut. Der Kapitän der „Kraken“ nimmt einen Schluck Portwein, bevor er sich seinem schweren Schreibtisch zuwendet und sich in den Ohrensessel fallen lässt. Er blickt auf sein persönliches Logbuch und seufzt. Dieses Mal wird es wohl wirklich ein langer Beitrag werden, den er niederschreiben muss. Viel ist geschehen und viel wurde erreicht.

    Elitawana und der Tempel sind auch fünfzehn Monate nach unserem letzten Besuch nicht gefallen und nach den letzten Tagen habe ich mehr Hoffnung, dass es auch nicht fallen wird. Weitaus mehr Hoffnung, als ich nach meinem letzten Aufenthalt dort hatte. Sicher war es auch ein Verdienst der Anhänger des Blauen Drachen, denn von Anfang an haben wir uns bemüht alle Reisenden aus der zweiten Drachenwelt zu koordinieren. So fanden fast alle Besprechungen bei uns im Lager der „Kraken“ und unserer Freunde – unter anderem von der „Caida de Sol“ und der „La Vierge“ – statt.

    Bei diesen Besprechungen zeigte sich die immer bessere Zusammenarbeit aller Drachenwege für ein gemeinsames Ziel. Hier führten wir soweit möglich alle Aufgaben zusammen und verteilten die Zuständigkeiten. Gegenüber unserem letzten Aufenthalt eine Verbesserung, wenngleich noch immer einige Reisende nicht bereit zu sein scheinen offen über Aufgaben zu reden.

    Dazu zählte die Heilung einiger Hohepriesters des Tempels von Flüchen, zumeist des Hexers. So hatte die silberne Hohepriesterin einen Schatten in sich, welcher wohl aus der zweiten Drachenwelt hergebracht wurde. Der grüne Hohepriester verwandelte sich zusehends in einen Baum. Der kupferne Hohepriester war lethargisch. Bei der Heilung von Letzterem, bei dem Vertreter aller Drachen zu ihm sprachen und sagten, warum er wieder aktiv werden müsse, habe ich den blauen Weg vertreten. Ich habe ihn daran erinnert, dass auch eine auf Freiwilligkeit begründete Crew an Bord eines Schiffes einen Kapitän und damit eine Ordnung braucht. Elitawana braucht einen Käpt’n. Doch ich glaube, dass die Rede des Vertreters des Wandels den Ausschlag gegeben hat – sinngemäß: „Ihr solltet aktiv werden und etwas machen, wenn ihr nicht wollt, dass Jemand wie ich bald auf Eurem Thron sitzt.“.

    Auch wenn es (noch) keinen Blauen Hohepriester gibt, hatten auch wir Blaue eine besondere Aufgabe. Denn nach der ersten Begegnung mit dem Volk aus Karastja bei unserer letzten Reise waren es Vertreter dieses Volkes, die sich an uns wandten. Ihre Hauptstadt war vom Hexer verflucht: nur noch die Kinder waren in der Stadt und die Erwachsenen konnten nicht hinein. Einzig die Zarin am Schrein des Blauen Drachen harrte noch in der Stadt auf. Eine Aufgabe, die wir mit einem Ritual, in dem wir die Saat der Freiheit in die Herzen und Köpfe der Kinder in der Stadt pflanzten, lösten. An dem Platz, an dem Vincenca erschossen wurde, erzählten die Blauen eine Geschichte und viele Kinder aus den verschiedenen Lagern waren involviert. So vermochten sich die Kinder Karastjas selbst zu befreien. Doch wir haben nicht nur Menschen aus der ersten Drachenwelt die Freiheit geschenkt. Wir haben ihnen auch die Macht und den Weg des Blauen Drachen gezeigt. Fortan wird Karastja wohl das erste Land des Blauen Drachen in der ersten Drachenwelt sein. Ich habe die Hoffnung, dass dadurch der Blaue Drache auch schneller erwachen wird.

    Ebenfalls einen Fluch abbekommen hatten die hochrangigen Magier und damit die Herrscherkaste von Norat. Die Norathi hatten ihren Zugang zur Magie verloren und Vielen schienen nicht zu begreifen, dass damit die Gefahr besteht, dass dieses Land sich dem Hexer anschließt, um seine Magie zurück zu erhalten. Unbegreiflich, dass die Vertreter des schwarzen Weges dieses Problem so lange ignoriert haben oder immer Wichtigeres zu tun hatten. Es sollten doch genug Reisende eines Weges da sein, dass sich nicht nur vier Leute um alle Probleme dieses Weges kümmern müssen. Doch bei Schwarz schien es mir, als wäre genau das der Fall. Oder sie sind so organisiert, dass sie nur eine Aufgabe nacheinander angehen und abarbeiten können. Erst in förmlich letzter Sekunde wurde der Zugang der Magie für die Noratis wiederhergestellt und der Verlust des Landes für die Drachen verhindert.

    Die Verfemten, die sich als die wahren Drachenwege bezeichnen, trieben sich natürlich auch überall herum. Noch immer ist es mir unbegreiflich, warum wir Reisende zulassen, dass sie sich frei unter uns bewegen können und nur bei Schlachten angegriffen werden. So wie die Schwarze, die mit einem Wächter einen Reisenden wie einen Hund hinter sich herzog. Er war gefesselt, hatte eine Leine um und offenbar unter dem Einfluss eines Beeinflussungszaubers. Sie waren schon bis in die Taverne gekommen, bis sie an unserem Tisch vorbei kamen. Die folgende Diskussion beendete ich mit einem Kehlenschnitt beim Wächter und wenig später hatten wir den armen Mann, einem Reisenden aus dem grünen Lager, befreit. Auch Dank Lady Marthiana, die den Zauber brechen konnte.

    Der verfemte Silberne hatte zudem Steckbriefe verteilt und auf einige Reisende waren Kopfgelder ausgesetzt. Unter anderem auf mich, weshalb ich die meiste Zeit nicht mehr alleine unterwegs war. Doch ich wusste mich durch Skua und Rahat immer gut geschützt. Leider erging es Schwester Lucretia, die auf einem Steckbrief wegen Hochverrat gesucht wurde, nicht so gut. Sie fiel den Verfemten in die Hände und wurde auf grausamste Weise ermordet. Wenngleich aus dem weißen Lager und Ceridin ist ihr Tod ein Verlust für alle Streiter des Drachen. Ich trauere um sie. Das Gedenken an Vincenca Verani und Schwester Lucretia muss uns Ansporn sein.

    Doch für den Hexer selbst mögen diese Dinge von geringerem Interesse gewesen sein, denn er hatte vor sich einen Sohn, einen Bruder von Aurora zu erschaffen. Ein Ansinnen, das wir leider nicht verhindern konnten. Von langer Hand geplant hatte der Hexer schon die Frau, welche mit Aurora schwanger war, verflucht und ihr einen dunklen Zwilling erschaffen. Doch Arina, die damalige Stimme der Zeit hat dies entdeckt und einer Hebamme aufgetragen diesen dunklen Zwilling zu entfernen – was dies auch tat. Der Hexer fand es heraus, als er die Mutter aufsuchte und diese ihm nur von einem Kind erzählte. In Karastja, dem Geburtsland von Aurora und nun das Land des Blauen Drachen. Er stahl Auroras die Mutterliebe und irgendwann fand er auch die Hebamme und die Urne mit den Überresten des Bruders, welche sich auf Anweisung von Arina verborgen hielten.

    Im Kehrer des Tempels fand er einen willigen Körper, um seinen Sohn wieder zu erschaffen. Wie er es vollbracht hat weiß ich nicht, jedoch gab es einige Rituale seiner Anhänger in Elitawana. Es mag sein, dass diese damit in Zusammenhang stehen, zumal sich nie schnell genug willige Kämpfer zusammen fanden, um diese Rituale zu stören. Auch hatte ich mit der Hebamme, die in Elitawana auftauchte, keinen Kontakt, um sagen zu können, ob man von ihr hat mehr erfahren können. Wie dem auch sei: Er hat nun nicht nur Aurora, sondern auch ihren Bruder. Licht und Dunkelheit.

    Doch obwohl wir dies nicht verhindern konnten, so habe ich mehr Hoffnung als noch in den Jahren und nach den Reisen zuvor. Denn wir vermochten durch Öffnung eines Eisportals den Schneeläufer zu beschwören, der einen Seelensplitter von Aurora in sich trug und beschützte. Es war vor allem Thorgurd und seinen Nordmännern zu verdanken, dass diese Kreatur so schnell niedergerungen wurde. So konnten wir den zweiten Seelensplitter für uns sicherstellen und nur noch einer ist verschollen.

    Skua und ich begleiteten als Teil der Eskorte die Seelenwächterin aus dem Kreis der Tarquun mit dem Seelensplitter in den Tempel. Ich sollte jedoch solche schnellen Läufe zum Tempel nicht zur Gewohnheit werden lassen – es war ja schon das zweite Mal. Nachdem der Splitter im Tempel deponiert war kam die Seelenwächterin hinaus, griff ihre Waffe und sagte, sinngemäß: „Jetzt kann ich endlich Schädel spalten!“. Gemeinsam mit ihr verließen wir den Tempel und schritten der Schlacht entgegen.

    Weit kamen wir nicht, bevor wir von Anhängern des falschen Drachenglaubens gestellt wurden. Die Seelenwächterin stellte sich einem der Krieger, ich griff von der Seite an. Wenig später lag ich, von einem Kriegshammer mehrfach getroffen am Boden und während ich in Ohnmacht fiel klang mir noch das Gebrüll „Du greifst nicht in ein Ehrenduell ein!“ in den Ohren. Ehrenduell – wie ich das hasse. Wer wegen Ehre kämpfen will, der kann sich gerne beim ersten Morgengrauen an einem alten Gemäuer treffen – aber hier gegen den Hexer kämpfen wir um den Sieg. Nur einen Tag vorher konnte ich beobachten, wie wegen eines solchen Zweikampfes vor der Schlachtreihe selbige zerfiel, da gut zwanzig Kämpfer nicht mehr weiter vorrücken konnten. Wenn Ihr Siegen wollt, Ihr Hunde, dann kämpft gefälligst entsprechend!

    Doch es gibt noch einen weiteren Grund für Hoffnung, den wir den Truppen aus Krakant zu verdanken haben. Mit einem Flammenwerfer haben sie tatsächlich den Hexer in Brand gesteckt und zu Boden gezwungen. Es war sein Sohn, der kommen und ihm Kraft schenken musste, damit er die Flammen an seinem Körper ersticken und ihnen entfliehen konnte. Schien der Hexer bisher immer übermächtig und vor jeder Waffe gefeit ist nun klar: Er ist verletzbar. Und was man verletzten kann, das kann man auch töten!

    Aus diesem Grund sehe ich der Zukunft der ersten Drachenwelt hoffnungsvoller entgegen als noch vor einem Jahr. Und wenn der Blaue Drachen wieder der Meinung sein sollte, dass ich bei der Bekämpfung des Hexers hilfreich sein kann, werde ich seinem Ruf folgen. Nein – mehr noch: Ich hoffe auf diesen Ruf, denn das mit dem Hexer sehe ich nach so vielen Jahren als etwas Persönliches an.

    Doch zuerst steht die Fahrt zur Dracheninsel an und ich freue mich schon darauf wieder gemeinsam mit meinen Freunden von „Fortunas Flotte“ zu segeln.


    Kapitän Askir von der See legt den Federkiel beiseite und lehnt sich in seinem Ohrensessel zurück. Er liest sich den Text nochmal durch, während er sich noch ein Glas weißen Portwein genehmigt. Überlegt, ob alles Wesentliche in der Eintragung in seinem privaten Logbuch enthalten ist, bevor er mit einem zufriedenen Nicken das Buch schließt. Bis zum nächsten Eintrag – dann voraussichtlich aber auf hoher See …


    Fotos von Karsten Zingsheim, dem Fotofänger


    Fotos von Andreas Dude (Webseite)

  • Freedom Keep, Jahr 1 nach der Entdeckung von Haven Island

    Die Kerzen flackern schwach im Wind, der durch die geöffneten Fenster des Captain’s Quarters im Turm von Freedom Keep hinein weht. Wenn man hinaus schaut auf die See kann man hinter der Kimm das schwache Leuchten des anbrechenden Tages erkennen.

    Der Earl of Freedom Keep sitzt in einem Sessel und dreht gedankenverloren ein Glas mit weißem Port in seiner Hand. Von einem Alptraum geplagt war er schweißgebadet früh aufgewacht. Nur mit einem Hemd und einer Hose bekleidet hängt er nun düsteren Gedanken nach und betrachtet die Schatten, die an den Wänden tanzen.

    Wie Schatten erscheinen Bruchstücke des Traumes vor seinem inneren Auge. Von einer silbernen Priesterin, liegend in ihrem eigenen Blut. Von einer Stimme der Zeit, angekettet in einem finsteren Verlies. Von Elitawana, welches ein Raub von Zerstörung und Flammen wurde. Und über Allem das lachende Gesicht des Täuschers, des Hexers.

    Das zweite Jahr des Blauen ist ein guter Grund, um sich zu freuen und der Lebenslust in vollen Zügen zu frönen. Aber immer wieder legt sich die Erinnerung an die erste Drachenwelt vornehmlich in seinen Träumen über Askirs Stimmung wie ein Leichentuch.

    Die Erinnerung an die Kreaturen der Niederhöllen, welche Inat Laron mit sich nahmen. An die widerwärtigen Götter aus alter Zeit, die zurück kehrten. An den Tod der Kaiserin und den Untergang von Weltenwacht. An das öffentliche Auftreten des Hexers und die Erschaffung der Kreaturen, welche die schlechtesten und lieblosen Aspekte der Drachen vertreten.

    Der Kapitän beugt sich vor, nimmt ein Blatt Papier und einen Stift, um seine Gedanken in seinem persönlichen Logbuch nieder zu schreiben:

    Bald jährt sich meine letzte Reise in die erste Drachenwelt. Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob die Drachen uns ein weiteres Mal dorthin rufen werden oder die erste Drachenwelt für die Drachen indessen verloren ist. Ob der Täuscher diese Welt erobert hat und ob dies auch Auswirkungen auf unsere Welt haben wird.

    Gerne würde ich mit Mishra nochmal darüber reden. Sollte mich der Blaue noch einmal nach Elitawana senden wird es sicher einer meiner ersten Vorhaben sein: Mich gemeinsam mit Mishra und Sahar von der goldenen Akademie zusammen setzen. Wir hatten erst begonnen eine Theorie über den Hexer und seine Drachengötzen zu erstellen. Noch lange sind wir nicht zu einem Abschluss gekommen.

    Seine Drachengötzen mögen die Eigenschaften und Aspekte haben, welche auch die uns bekannten Drachen besitzen. Doch was ihnen fehlt ist die Liebe. Alles, was Liebe erfordert, ist in ihren Aspekten nicht anzutreffen. Weil auch der Hexer keine Liebe kennt, so meine Mutmaßung. Wenn er einer der alten Götter ist oder von ihnen abstammt, so ist dies nicht verwunderlich.

    Meiner Ansicht nach ist es erforderlich den Hintergrund und damit seine Schwächen zu kennen, um ihn zu vernichten. Diesen Blender und Tyrannen. Vielleicht ist unsere Liebe zu den Drachen und zu den Dingen einer der Schlüssel. Das gilt es zu ergründen und steht ganz oben auf meiner Agenda.

    Es gilt den Täuscher zu vernichten, damit man sich ohne solche scheinbar übermächtige Bedrohungen anderen Problemen der ersten Drachenwelt widmen kann. Dazu zählt die Stärkung der Freien. Jener Erstdrachenweltler, die vom Geist des Blauen beseelt, begonnen haben für die Freiheit zu streiten.

    Bei meiner vorletzten Reise nach Elitawana bin ich ihnen begegnet und mich lange mit Lydia unterhalten. Zudem war ich in einem Traum bei einer ihrer Besprechungen zugegen, um Sklaven in den Landen des Schwarzen Drachen zu befreien. Ein löbliches Bestreben, das jederzeit meine Unterstützung haben wird.

    Aber eine Webleine nach der Anderen. Zuerst muss der Täuscher vernichtet werden. Wir müssen ihn schwächen. Dafür sehe ich zwei Wege: die Befreiuung von Aurora, der Stimme der Zeit, und die Erweckung der Drachen, die sich derzeit noch im Schlaf befinden.

    Das Erste ist eine Aufgabe, der sich die Blauen schon letztes Mal gewidmet haben. Leider konnten wir den letzten Willen der früheren Stimme der Zeit nicht erfüllen, was aber nicht bedeutet, dass wir aufgeben werden. Zumindest ich denke so und ich hoffe, dass auch die anderen Blauen es so sehen. Aurora die Freiheit zu geben ist auch eine ureigene Aufgabe im Sinne des Blauen.

    Als Gegenpol zu allen Drachen, die in der ersten Drachenwelt schon erwacht sind, hat der Täuscher die Drachengötzen erschaffen. Sie haben offenbar starke Gegner. Doch es gibt, wenn ich mich an das Gespräch mit dem Bildhauer der Drachenstele recht entsinne, noch drei Drachen, die schlafen und erst im Erwachen begriffen sind: der weiße Drache, der blaue Drache und der Drache des Wandels.

    Die Blauen haben es schon geschafft, dass der Blaue im Aufwachen begriffen ist. Ich weiß nicht, wie lange Drachen zum Aufwachen so brauchen, aber gibt es nicht genug Priester und Gläubige, die zumindest versuchen sollten ihn schneller aus der Koje zu bekommen? Die Hilfe dieser drei Drachen könnten wir, besonders wenn der Täuscher ein alter Gott ist, gut gebrauchen.

    Mögen wir hoffen, dass Elitawana noch nicht gefallen ist und wir noch eine Chance haben die Gefahr aus der ersten Drachenwelt zu bannen. Für die Drachen. Und für uns.

    Askir legt den Griffel beiseite und blickt vom Papier auf. Er ist sich bewusst, dass bei der Erweckung der Drachen die erste Hürde die erforderliche Überzeugungsarbeit bei den Anhängern des Wandels sein wird. Viele von ihnen wehren sich noch immer gegen die Vorstellung, dass der Wandel einen Drachen hat.

    Der Kapitän greift sein Rumglas und nimmt einen Schluck. Aber was soll man sich Gedanken machen, bevor man vor dieser Herausforderung steht? Jetzt gilt es nur zu warten und zu hoffen …

  • Ich bin zurück vom „Zeit der Legenden“, einem Con in der ersten Drachenwelt – also zur Drachenfest-Kampagne gehörend. Hier das ausführlichere Review:

    Organisation und Spielleitung

    Karte bestellt, Karte geliefert. Soweit so gut. Nette Ansprache am Mittwochabend und los ging es Intime (Check-In war ja wegen der neuen Regeln nicht von Nöten). Vor Ort gab es jedoch leider einige Mängel, die nach mehreren Jahren Erfahrung mit der Veranstaltung eigentlich nicht auftreten sollten.

    Das betraf u.a. die Beleuchtung der Strassen, die zwar aufgebaut wurde, jedoch spätestens ab Freitag Abend nicht mehr angezündet wurde, so dass man im Dunkeln seinen Weg durch den Schlamm suchen musste. Ärgerlich. Auch die Seifenspender auf den Toiletten und das Handabputzpapier wurde nur sporadisch erneuert und meines Eindrucks nach ab Freitag gar nicht mehr. Sicher kann man argumentieren, dass die Spieler ihr eigenes Zeug mitbringen könnten – aber jeder weiß, wie wahrscheinlich es ist, dass z.B. der Krieger unter seiner Platte Seife und Handtuch verstaut hat. Daher gehört das auch aus hygienischen Gründen für mich zum Service dazu.

    Auch wenn ich die Spielleitung selten gebraucht habe, habe ich gerade in unserem Bereich selten eine Spielleitung gesehen. Gerade bei der Einweisung des Geländes (siehe nächsten Punkt) wäre eine SL vor Ort erforderlich gewesen. Die SL, die uns als Ansprechpartner genannt wurde, war jedoch scheinbar in einem anderen Stadtteil unterwegs. Ich bin sicher, dass viele Aktionen in der Nebelstadt eher bekannt und abgesprochen worden wären, wenn wir eine verfügbare SL vor Ort gehabt hätten.

    Location

    Das Gelände war mir ja von meinem ersten (und bisher einzigen) Besuch auf dem ZdL im Jahre 2011 bekannt und an sich ganz schön, wenngleich ich indessen einen Muskelkater habe. Denn in Weltenwacht geht es immer nur bergauf. Ich vermute ja, dass es daran liegt, dass Kupfer irgendwann aus falschverstandenem Ordnungssinn die Topographie erfunden hat.

    Nachdem jetzt schon seit Jahren Weltenwacht auf diesem Gelände dargestellt wird, gibt es unerklärliche Erdbewegungen, auf Grund dessen Nebelstadt immer wieder an einer neuen Stelle liegt. Dieses Mal sogar in einen hinteren Bereich verbannt, der für die im Forum gemeldeten Spieler und Zeltgrößen zu klein war. Ich verstehe nicht, warum vor Kupfer ein so großer Platz frei bleiben musste, und selbst auf unsere beengte Fläche noch Zelte der Kupfernen standen. Wir mussten den Weg enger machen und unsere Zelte standen dicht an dicht. Wo ist der Sinn vorheriger Größenangaben, wenn die Orga diese zu ignorieren scheint – und sogar noch einen Tempel auf der Fläche aufbaut?

    Regelwerk

    Das erste Mal hat sich die Orga des Drachenfestes nach Absprache mit den Spielern im Rahmen des Forums an einem neuen Regelwerk probiert. Anstatt das punktebasierende Regelwerk des Drachenfestes zu nutzen war dieses Mal DKWDDK und die „Zwei Regeln“ angesagt. Zusammen mit der Opferregel wurde damit die Verantwortung verstärkt in die Hände der Spieler gelegt und damit auch eine neue Vertrauensbasis geschaffen. Ganz ohne durch Punkte reglementierte Fähigkeiten, Treffer- und Rüstungspunkten sowie der Entscheidung über einen Charaktertod in der Hand des jeweiligen Spielers sollte mehr Spiel generiert werden. Darüber hinaus hat man neue Kampfregeln [Klick] eingeführt, die auch den Kopf zur Trefferzone erklärt (was im Vorfeld zu vielen Diskussionen und auch Ablehnung) geführt hat.

    Nach dem Con kann man sagen, dass diese Regeländerungen eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre gewesen ist. Ich habe viel tolles Spiel erlebt und schöne Kämpfe gesehen, in denen nicht die Punktestärke, sondern das schöne Spiel und die gute Show im Mittelpunkt standen. Wenn ich an die vielen Toten denke, die wir in den Tage hatten, verleitet die Opferregel nicht zu weniger Konsequenz für die Handlungen – ermöglicht der Orga aber ganz andere Aktionen, um ein Bedrohungsszenario aufzubauen.

    Auch die veränderten Kampfregeln haben meines Eindrucks nach gut funktioniert. Die NSCs haben schön ausgespielt und auch auf Schwarzpulverwaffen toll reagiert. Und die Freigabe des Kopfes als Trefferzone hat auch nicht zu mehr Verletzungen geführt – meines Wissens nach war sogar keine Verletzung darauf zurück zu führen. Bei der Enschlacht hatten scheinbar die Malteser angenehm wenig bis gar nichts zu tun. Für die neuen Regeln auf jeden Fall „Daumen hoch“. Es lohnt sich halt doch, wenn man den Menschen etwas Vertrauen entgegen bringt.

    Plot

    Von den alten Göttern ist scheinbar die Spinnengöttin aktiv geworden, was zu starken Angriffen von Spinnen geführt hat. Also neben den ebenfalls angreifenden Kultisten natürlich. Schön für die Stimmung war übrigens, dass am ersten Spiel-Morgen unsere Zelte mit „Spinnenweben“ eingesponnen waren. Es gab demzufolge genug zu tun für die Kämpfer, Alchemisten, Heiler und Magier. Sonnenblume und Locke aus der Nebelstadt haben ein Gegenmittel gebraut, Milla hat für den blauen Drachen an Ritualen teilgenommen, La Hire war als Gouverneur vielfach unterweges, ich habe mit Askir Informationen beschafft – der Plot hat uns auf jeden Fall auf Trab gehalten.

    Ob wir Spieler überhaupt eine Chance hatten Weltenwacht vor der Eroberung durch die Kultisten und der von uns eingeleiteten Zerstörung der ganzen Stadt mittels Sprengung der Säulen zu retten, weiß ich gar nicht, aber letztendlich ist es auch egal. Denn die Enschlacht war episch. Einschließlich des Todes der Kaiserin und unserer Flucht. Es hat irgendwie gestimmt und ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt.

    Nur war Schade, dass zumindest ein Plotstrang mit tagelanger Vorbereitung durch Spieler nicht abgeschlossen werden konnte, weil sich die entsprechende SL schon für die Enschlacht umgezogen hatte und der festgesetzte Zeitpunkt wichtiger war als Spieleraktionen. Das war etwas schade und da würde ich mir etwas mehr Flexibilität wünschen.

    Nebelstadt

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    Einmal Nebelstadt, immer Nebelstadt. Die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt, den ich schon 2011 erleben durfte, habe ich auch dieses Jahr wieder geniessen dürfen. Es ist toll in einem so kleinen Stadtteil zu sein, wo man sich schon nach kurzer Zeit kennt. Dass wir schon am ersten Tag um Mittag mit unserem Gouverneur La Hire und mit einem Heerführer (des nicht existierenden Heeres der Nebelstadt, aber immerhin!) organisiert waren, spricht meines Erachtens für sich. Dabei geht mein größter Dank für einige schöne Tage an die großartige Milla, den fleissigen Klaas, der immer gutgelaunten Sonnenblume, dem netten Chaoten Locke (auch wenn es nicht immer sein Tag war) sowie Allen, die bei und mit dem „Fliegenden Krug“ gelagert, gegessen und gefeiert haben. Und dazu zählt natürlich auch ganz besonders mein eineiiger Zwillingsbruder Mattjes. 😀 Ich bin jetzt erst seit einigen Stunden daheim und beginne schon Euch zu vermissen.

    Mitspieler

    Vornehmlich möchte ich mich über die Grenzen der Nebelstadt hinaus noch für das schöne Spiel mit und bei dem Lazarett der Eisenstadt bedanken. Ich freue mich schon darauf einige Spieler bald in Renascân wieder zu sehen. Ein großes Lob geht aber auch an die Spieler der Schattenstadt. Die Orks von Weltenwacht, die einfach ein grandioses Spiel liefern und bei denen selbst die verrücktesten Ideen wahr werden können. Ein „Zeit der Legenden“ ohne den großen Alten und seinen Orks ist für mich nur schwer vorstellbar.

    Ich könnte jetzt sicher noch viel mehr schreiben, aber erstmal dürfen noch andere ran – und ich kann ja bei Bedarf immer noch ergänzen 😉

    Fazit

    Ich komme wieder, keine Frage. Gerne (wenn es klappt) schon nächstes Jahr – auch wenn es dann an einem anderen Ort (IT wie OT) sein sollte. Aber auf jeden Fall werde ich dort zu finden sein, wo auch die Nebelstädter sind (auch wenn es keine Nebelstadt mehr geben sollte).

  • Nach langer Zeit habe ich mal wieder im Forum vom Drachenfest vorbei geschaut und bin dort natürlich auch in Nebelstadt gelandet. Nachdem ich mich 2011 in der Nebelstadt so richtig wohl gefühlt habe, habe ich es ja leider 2012 (Firmung meines Ältesten) und 2013 (wegen Krankheit) nicht geschafft teilzunehmen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf es irgendwann wieder dahin zu schaffen – auch wenn der Termin mal wieder über den Geburtstag meiner Frau liegt. Naja, wir werden sehen, ob es 2014 klappt.

    Whatever: Ich bin im Forum auch über den Bereich der Nebelstadt gestolpert und dort wurde über ein Zeichen für das Stadtviertel von Weltenwacht diskutiert. Da ich gerade nix zu tun hatte habe ich mich dann auch mal ran gesetzt und eine Entwurfsskizze in den Rechner geworfen. Die Skizze ist jetzt auch im Forum veröffentlicht und ich bin dann mal gespannt, wie die Reaktion auf meine Idee ist.

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    Unabhängig ob ich es 2014 wieder nach Nebelstadt schaffe – indessen ist die Entscheidung gefallen, dass es (nach 2010 und 2011) im nächsten Jahr wieder aufs Drachenfest geht. Meine Frau geht (wie dieses Jahr) in das silberne Lager, was ja so gar nix für Askir ist. Daher werde ich mich (nachdem das Blaue Lager jetzt ein eigenes, von der Stadt losgelöstes Lager wird) wahrscheinlich im (neuen) Hafenviertel niederlassen. Ich freue mich schon jetzt drauf. 🙂

  • Nachdem ich mich hier und hier ja schon über meinen Zwiespalt wegen dem „Zeit der Legenden“ ausgelassen habe, scheint sich so langsam eine Lösung zu formen. Zumindest hat meine Frau heute von einem Magonier die Zusage erhalten bei ihm im Zelt nächtigen zu dürfen, so dass ich unser Zelt schon mal für mich habe und daher relativ flexibel wählen kann, wo ich es aufbaue: ob in der Nebelstadt (mit Askir oder Myron) oder in der Sturmstadt oder Eisenstadt (mit Mathras).

    Da Askir, wie hier schon berichtet, derzeit an einem toten Punkt angelangt ist, und ich zudem gerade Mathras neu ausstatte (und ihn daher natürlich auch spielen möchte), tendiere ich zu meinem Reichsritter. Gefolge übers Internet, ggf. LarperNing zu suchen, möchte ich nicht machen, weshalb ich mich wohl damit abfinden muss, dass Mathras alleine in die erste Drachenwelt versetzt wird.

    Aber es steht einem Ritter ja auch gut zu Gesicht, wenn er eine Dame begleitet – und hier wäre es denkbar, dass er die Elbe Andewyn Nu’Thilli’in o noss Morluin (früher bekannt als Astera Selen) begleitet und sich ihrem Schutz verschreibt.

    Ob er den mitreisenden Söldner in seine Dienst nimmt ist eine weitere Option (die aber noch abgesprochen werden muss) und sollte des Ritters Kettenhemd mal Schaden nehmen, ist es immer gut eine Sarwürkerin in der Nähe zu haben. Wobei mir einfällt, dass ich bis dahin dringend noch IT-Geld kaufen sollte, um etwaige Ausgaben tätigen zu können.

    Wenn es nach Sturmstadt gehen sollte (was mit der genannten Gruppe durchaus logisch wäre), dann gibt es vielleicht auch die Möglichkeit mit der Gruppe aus Rothengau unter Ritter Neidhard von der Sperberfurt und Katharina Johanna von Erlenfels (Foto) zu lagern. Die Gruppe war schon mehrfach auf dem ZdL, wie auch letztes Jahr (Foto), und sie hat mir gestern vorgeschlagen doch ggf. mit ihnen zu lagern. Und mit netten Leuten zu lagern kann ja nie falsch sein.

    Aber genug geschrieben. Jetzt wird noch der Stoffbedarf für ein paar Kleidungsstücke ausgerechnet und dann der restliche Stoff bestellt. Und dann heißt es Daumen drücken, denn ich mache mich heute an den Zuschnitt für den Gardecorps.

     

  • Ausstattungsstand Reichsritter

    Der graue Wollstoff und der goldfarbene Stoff für den Gardecorps sind indessen angekommen und ich bin von beiden Stoffen begeistert. Schöne Qualität und schöne Farbe. Heute sind sie schon in der Wäsche gelandet und ich hoffe mich morgen Abend endlich an den Zuschnitt geben zu können. Wenn alles gut geht bleibt davon noch genug Stoff übrig, um daraus noch die Gugel zu nähen. Und wenn es ganz perfekt läuft noch die Kappe, wobei ich da etwas skeptisch bin.

    Ebenso sind die Stoffproben vom Baumwollköper von Kurzwarenland angekommen und das Gelb und das Grau werden sich sicher auch in der zukünftigen Kleidung wiederfinden – sie sind fast identisch mit unseren alten Gürtelbannern des Freien Banners. Jetzt muss ich also nur noch den Stoffbedarf für diese Stoffe errechnen und sie bestellen. Ebenso brauche ich noch den Wollstoff für den Mantel als auch schönen Pelz dafür. Dann wäre die Reisekleidung zumindest von der Anschaffung her (fast) komplett.

    Morgen werde ich noch sehen, dass ich den Keilerkopf bzw. das Orktrutzer Wappen in der richtigen Größe ausdrucke, damit ich auch dafür mit dem Zuschneiden und Vornähen anfangen kann. Da meine Frau indessen die verrückte Idee geäußert hat, mir auf ein Kleidungsstück den Keilerkopf aufzusticken, könnte das natürlich noch ein kleines Highlight werden – auch wenn ich bisher nicht weiß, ob ich das eher auf der Surcotte oder auf dem Gardecorps hätte, tendiere aber zu Ersterem.

    Mein Ritterschwert, das ich beim Handelshaus Rabenbanner bestellt habe, ist wohl schon nächste Woche fertig. Bin ja gespannt wie es aussieht, wenn ich es das erste Mal in den Händen halte. Und dann muss ich mal Enrico fragen, wie es zeitlich bei ihm aussieht, um die passende Schwertscheide zu machen. Da er derzeit stark mit dem Studium beschäftigt ist vermute ich, dass das bis zur Zeitmeistertaverne nicht mehr klappt, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

    Zeit der Legenden

    Vor etwas über einen Monat habe ich mir hier schon Gedanken über meine Teilnahme am „Zeit der Legenden“ gemacht und bin seitdem an sich keinen Schritt weiter gekommen. Nachdem ich das Con aber in die dorlónische Expeditionsplanung auf unserem Forum reingestellt habe kann ich zumindest sagen, dass es mit Gefolge ganz mies aussieht. Sowohl für Mathras als auch Crew für Myron. Die Frage, mit welchem Charakter ich hin fahre und in welchen Stadtteil ist damit also nicht einfacher geworden.

    Diese Woche haben Freunde von uns angekündigt gerne mit uns zum ZdL zu fahren. Das freut mich, denn die Beiden sieht man eh viel zu wenig (auch kein Wunder, wenn die fast in der Schweiz wohnen). Ihn (Söldner) und eine Freundin von den Beiden (Sarwürkerin) kann man mit ihren feststehenden Charakteren fast überall unterbringen. Doch Sie würde gerne ihre Elbe spielen, die in Nebelstadt auf jeden Fall nicht richtig aufgehoben wäre. Alternativ gäbe es noch ihre Händlerin (Zahlmeisterin), die sie aber noch ausstatten müsste. Das macht die ausstehenden Fragen natürlich nicht einfacher – zumal ich mich echt auf sie freue und gerne mit ihnen gemeinsam lagern würde.

    Die Möglichkeiten sind ergo:

    • Le Capitaine Myron Louis Armand du Paix d’Auras wäre natürlich ein Charakter, der nur in der Nebelstadt passen würde. Ohne Crew etwas schwierig, wenn noch andere Kapitäne da sind (was der Fall sein wird), aber wenn die Zahlmeisterin (s.o.) der „Morgenstern“ mitkommen würde, wäre das theoretisch denkbarer als bisher.
    • Askir war letztes Jahr in der Nebelstadt, folgt auf dem Fest der Drachen dem Weg des Blauen und wäre daher nur in der Nebelstadt denkbar. Ist also immer möglich, zumal ich mich in der Nebelstadt mit den netten Leuten wirklich gut aufgehoben gefühlt habe. Auch der IT-Kontakt mit den Magoniern in der Eisenstadt (wo meine Frau auf jeden Fall lagern wird) wäre gesichert. Doch habe ich, wie schon erwähnt, derzeit keine Lust auf  den Charakter Askir. Auch wenn es mit ihm sicher ein echt gemütliches ZdL werden würde.
    • Reichsritter Mathras von Orktrutz würde nur in der Sturm- oder der Eisenstadt passen, wobei er keinen Magonier kennt (aber er kennt Alanis, die wiederrum …). Und er kennt da generell fast Niemanden auf dem ZdL. Was aber viel schwerer wiegt: Er hat keine Gefährten, die ihn begleiten und damit seinen Rang bezeugen können. Auch wenn der Hintergrund des Cons einen alleine auftauchenden Ritter IT logisch erscheinen lassen, frage ich mich, wie weit ein allein rumstehender Ritter überhaupt ernst genommen wird.

    Irgendwie drehe ich mich im Kreis, oder!? Und je öfter ich mir die Argumente vorsage, drüber nachdenke oder – wie hier – niederschreibe: Es wird nicht besser bzw. ich komme einer Lösung nicht näher. Was denkst Du? Mache ich mir über gewisse Sachen zu sehr einen Kopf?

  • Plötzlich erwacht man in der ersten Drachenwelt. Von den Drachen (meist von einem) wurde man in die Stadt „Weltenwacht“ entsandt, um dort … Dinge zu tun. Für den Drachen, der einen dorthin entsandt hat. Rätsel lösen, Kämpfe ausfechten, Diplomatie betreiben, Rituale vollziehen – oder einfach einen oder zwei Becher heben. Und je nachdem wie schlau oder wie blöd sich die Spieler anstellen passiert etwas, das dann auch Auswirkungen auf das Drachenfest hat. Das ist im Groben das, was auf dem „Zeit der Legenden“ mit einigen hundert Spielern und NSCs passiert.

    Gemeinsam mit Fion war ich letztes Jahr im verrufenen Hafenviertel von Weltenwacht, der Nebelstadt. Natürlich mit Askir und der Intention Urlaub zu machen, indem ich rumschlendere, hier was futtern, da was trinken und mir das Ganze einfach mal anschaue. Mitspielen ja, aber mit Abstand zum Plot. Natürlich hat das nur halb hingehauen, als ich nach zwei Tagen stellvertretender Legat der Nebelstadt wurde und damit den Stadtteil im Rat der Stadt vertreten musste (als vermutlich einziger kompletter SC). Trotzdem war es echt müßig und durch die familiäre Stimmung in der kleinen Nebelstadt mit gerade mal etwa 30 Spielern auch lustig.

    Im Endeffekt war ich von dem Con einfach begeistert und für mich stand danach fest: Da gehst Du wieder hin.

    Indessen bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ich wieder mit Askir in die Nebelstadt gehen sollte. Erstmal wegen dem beschriebenen Status von Askir (Klick). Zum Zweiten, weil ein Con, auf das man zum ersten Mal gewesen ist und man total begeistert war, nie wieder so gut werden kann – zumindest nicht, wenn man auf gleichem Wege versucht dort seinen Spaß zu haben. Und zum Dritten, weil sich das Blaue Lager auf dem Drachenfest verändert hat.

    Den letzten Punkt muss ich kurz erläutern: War es bis vorletztes Jahr noch das Feierlager ohne jede Aussicht auf den Sieg hat sich das 2011 geändert. Was das Lager auf die Beine gestellt hat war schon toll, aber es ist nicht mehr der Urlaub wie noch 2010. Zudem ist mir klar geworden, dass man als Einzelperson gegen die etablierten Personen und Gruppen (die sich ihr Ansehen über Jahre erspielt und damit auch sicher verdient haben) nur schwer ankommt, wenn man nicht zumindest vorher im OT-Forum ebenfalls aktiv war. Es ist sicher nicht abwegig zu vermuten, dass dieser Ehrgeiz auch in der Nebelstadt zu spüren sein wird und ggf. etablierte Personen und Gruppen dort aktiver sein werden als bisher.

    So nette Leute ich in der Nebelstadt auch kennen gelernt habe , weiß ich aus den vorgenannten Gründen nicht, ob ich da auch 2012 hingehen sollte. Gar nicht zum ZdL zu fahren ist doof, weil meine Frau auf jeden Fall wieder mit den Magoniern hinfährt, wo sie auch letztes Jahr gelagert hat, und es schön fände, wenn ich zumindest auch da rum laufe.  Einen magonischen One-Shot-Charakter zu bauen und in die Sturmstadt zu gehen, sagt mir auch nicht wirklich zu, zumal es mir erstmal reichen wird Mathras auszustatten.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Es stehen an sich drei Optionen zur Wahl. Zum einen mit Askir in die Nebelstadt zu fahren, auch wenn ich dafür nur eine gerine Motivation habe (obwohl es mir wegen der total tollen und netten Nebelstadtspieler, die ich kennen lernen durfte, etwas leid tut). Zum Zweiten gar nicht hinzufahren, wobei es auch doof ist daheim oder im Büro zu hocken, während meine Frau auf dem ZdL ist. Zum Dritten mit einem anderen Charakter hinzufahren.

    Bei der dritten Option ständen zwei Charaktere zur Wahl: le Capitaine Myron Louis Armand du Paix d’Auras von der dorlónischen Handelskompanie (für Nebelstadt) und Reichsritter Mathras von Orktrutz (für Sturmstadt). Beide Charaktere haben aber eine Vorbehaltsklausel: Warum reist ein Kapitän ohne Crew und ein Reichsritter ohne Gefolge bzw. Begleitung?

    Da die Charaktere sozusagen im Schlaf von den Drachen in die erste Drachenwelt und nach Weltenwacht entsandt bzw. „vesetzt“ werden ist es eigentlich erklärbar, warum man selbst als Kapitän oder Ritter plötzlich alleine da rumsteht*.  Nur sich einbringen ist natürlich als Einzelperson immer schwieriger (gerade in so großen Stadtteilen wie zum Beispiel Sturmstadt) und außerdem liegt der Reiz natürlich auch im Spiel in der Gruppe und mit Freunden.

    Ich danke schonmal allen, die sich bis hierhin durch den Text gekämpft haben und es würde mich echt interessieren, wie Du das siehst.

    *Was einen auch zu dem Punkt führt, warum die ganzen Leute mehrere Kleidungsvarianten dabei haben und neben der Reisekleidung dann noch Rüstungen. Ob die Drachen den Kleiderschrank der Charaktere auch direkt mit nach Weltenwacht versetzen?