Zeit der Legenden 2024

Location

Die Storyline mit dem Hexer wurde letztes Jahr abgeschlossen, so dass es dieses Mal eine neue IT-Location war, an dem das Con stattfand – eine neu erschaffene Welt. Dabei hat dieser Ort dann aber genau so ausgesehen wie Elitawana – selbst die Einteilung der Viertel auf der Zeltplatzwiese war identisch mit der bisher bespielten IT-Location. So konnte zumindest bei mir kein Eindruck einer neuen Welt bzw. eines neuen Ortes entstehen.

Ich verstehe generell nicht, warum die Veranstaltenden an Schloss Walbeck festhalten. Das Schloss ist sicherlich schön, aber ein Spiel in Stadtvierteln kann zusammen gepfercht auf einer Wiese einfach nicht entstehen und es gibt leider kein ausreichend großes umliegendes Gelände, um dieses in den Plot einzubinden und zu bespielen. Würde mir wünschen, dass man nach Westernohe zurück kehrt, das hier mehr Möglichkeiten bietet.

Die Sanitäranlagen waren besser als noch bei meinem letzten Besuch 2019, doch leider stand nicht immer genug warmes Wasser zur Verfügung. Doch die Sauberkeit war gut und es war immer Toilettenpapier und Seife vorhanden.

Dass die Taverne neben kalten Getränken auch Kleinigkeiten zum Essen im Angebot hatte war toll und ermöglicht es Spielenden, die keine Lust oder Möglichkeit zum Kochen haben, sich vor Ort zu versorgen. Nur die immer mal wieder digital abgespielten Lieder durch den Betreiber (Schloss Walbeck) haben gestört – auch wenn diese von „Mittelaltergruppen“ waren. Lieber keine Musik als solche vom Band.

Plot

Dass die komplette Plotcrew zwei Wochen vor dem Con abspringt und der Plot meines Wissens nach neu- bzw. umgeschrieben werden musste, war die Schwierigkeit, der sich die Orga dieses Jahr ausgesetzt sah.

Daraus resultierend fiel auch die Anwesenheit der Fraktion der neuen Welt, welche dem Blauen Drachen folgt, weg. Besonders für die Blaulager-Spielenden ein herber Schlag, der sich leider in die Erfahrungen der letzten ZdLs einreiht, bei denen die Blaugläubigen der ersten Welt fast nie vor Ort waren.

Mich hat der dann präsentierte Plot in keinster Weise abgeholt und bis zum Schluss hat mein Charakter keine Antwort darauf gefunden, warum er überhaupt dort ist. Emotional hat mich die Geschichte nicht berührt, so dass ich einige Tage als wirklich zäh wahrgenommen habe und mich oftmals einfach habe treiben lassen.

Entsprechend war das Ende auch nicht dazu geeignet, dass ich danach eine Art Triumph- bzw. Erfolgsgefühl gehabt hätte. Der Sieg wirkte schal …

Kämpfe und NSCs

Eine Bedrohungssituation gab es nicht durchgängig, auch wenn einige Kämpfe im gefühlten Ergebnis eng waren. Doch die Kämpfe, die ich mitbekommen habe, waren sicher und es standen bei ihnen schönes Rollenspiel im Vordergrund. Das war primär den motivierten NSCs geschuldet, die etliche schöne theatralische Szenen präsentierten. Besonders die Einzelduelle waren episch und machten Freude beim Zuschauen.

Auch außerhalb der Kämpfe war das Spiel mit den NSCs in ihren Rollen immer eine Bereicherung und spricht für das Engagement und die Motivation der NSCs, das nicht genug gelobt werden kann. Ein besonderer Gruß geht an dieser Stelle an Eibe und Esche, denen wir am letzten Abend noch versucht haben die Freiheit näher zu bringen.

Erlebnisse, die bei mir zu „Facepalms“ führten:

  • „Meint Ihr nicht, dass es um 3 Uhr langsam mal reicht mit dem IT?“ ist vielleicht nicht die beste Formulierung, um ein Gespräch anzufangen, bei dem man die gesellige Zusammenkunft in einem Lager kritisieren möchte. Bei einem Ü18- und 24-Stunden-IT-Con muss man meines Erachtens nach zudem damit rechnen, dass es Abends und Nachts zuweilen etwas länger und lauter wird und entsprechend selber vorsorgen.
  • „Ich glaube nicht an die Drachen“ ist bei dem Hintergrund des Cons eher … schwierig. Dass man sie nicht verehrt ist vollkommen in Ordnung, aber ihre Existenz zu leugnen ist auf Grund des Hintergrundes meiner Ansicht nach in diesem Setting unpassend.
  • Mit Gier kennen wir Blaue uns aus, aber in einer auf Situation wie sie beim ZdL immer herrscht für die zur Plotlösung erforderlichen Steine 20 Silber pro Stein zu fordern macht meines Erachtens IT wenig Sinn, wenn man ja von den Drachen gesandt wurde. Manchmal hat man das Gefühl, dass sich einige Leute nicht auf das Setting und den Hintergrund einlassen wollen …

Erlebnisse, die ich gerne in Erinnerung behalte:

  • Meine Entscheidung das Angebot von Sandra angenommen und bei ihr, der „Cuharenta“ und der „Freedom Alone“ bei den Entdeckern zu lagern hat zu vielen schönen Momenten mit tollen Menschen geführt. Hervorzuheben ist dabei unter anderem das Essen, das Christian (aka Nanashi) gemacht hat.
  • Die Zeit mit Mary, Arktos, Shorty, Wulfgrimm, Khemri und Konrad in der Taverne, während der wir den Entwurf für das Manifest des Sturmpaktes durchgegangen sind.
  • Das Kennenlernen von Kapitän Diego von der „Cuharenta“ und vom anderen Kapitän Diego („Viva la revolution!“) – vielen Dank für das schöne Spiel und die netten Gespräche.
  • Die Torwache der Blauen, die nach schon fünf Minuten durch einen Angriff der verfemten Drachenanhänger endete. Ich hatte mich auf zwei Stunden langweilige Wachschicht eingestellt, aber es war Alles außer das. Gute Grundlage für eine legendäre Geschichte …
  • Der grandiose letzte Abend in unserem Lager. Es gibt Bilder, die ich nie mehr aus meinem Kopf bekommen werde …

Mein Fazit

Ich hatte eine schöne Zeit und tolle Momente, die aber bis auf eine Ausnahme nichts mit dem Con und seinem Plot an sich zu tun hatte.

Ob ich 2025 auf das nächste „Zeit der Legenden“ fahre kann ich noch nicht sagen. Was auch damit zusammenhängt, dass dieses Anfang Oktober und damit außerhalb meiner Zelt-Zeit-Komfortzone liegt …

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