Schlagwort: Gambeson

  • Heute kamen endlich die restlichen Pakete, auf die ich gewartet habe, an. Zum einen die Stofflieferung von Aktivstoffe, so dass ich Ende der Woche mit dem Nähen beginnen kann. Aber auch das Paket mit dem über eine Mittelalter-Flohmarkt-Gruppe auf Facebook erstandenen gebrauchten Gambeson. Der war auch wichtig, weil die Maße mit Gambeson ja entscheidend sind für den Schnitt der geplanten Weste. Aber ich war auch total heiß drauf mal die Plattenteile mit dem Gambeson richtig anzuprobieren.

    Und was soll ich sagen: Es ist der Hammer! Klar, dass ich direkt noch ein paar Fotos mit Selbstauslöser (das Teil, was sich immer irgendwo in einer Hand befindet) gemacht habe – auch, damit Du sehen kannst, wie es wirkt. Ich für meinen Teil bin immer noch hin und weg und kann mich kaum sattsehen. Nicht nur, weil ich so verdammt gut aussehe (Okay, auch deswegen), sondern weil es einem Vashankakleriker von der Front einfach schon so verdammt nahe kommt. Der Blutvogt wird erwachsen, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Ein paar Anmerkungen und Gedanken:

    • Die Brünne (ergo Gildas altes Kettenhemd) fällt weg. Der Gambeson muss reichen, denn die Brünne bekomme ich eh nicht mehr drüber.
    • Auf die linke Brust vom Gambeson kommt noch das Zeichen Vashankas, die Axt-Rune, wenn ich mit der Nadel durch komme.
    • Anders als in den Skizzen werde ich die Weste komplett unter den Plattenteilen tragen, denn den Kragen drunter und die Schultern drüber sehen gezeichnet vielleicht gut aus, sind aber praktisch nicht umsetzbar, wenn es ums An- und Auskleiden geht.
    • Die Orktrutzer Gugel trägt er natürlich erst, wenn er nach Orktrutz versetzt wird (was ggf. Mitte des Jahres erfolgt), aber in der Form wird ja auch die Vashanka-Gugel geschnitten sein. Ergo einfach mal in Dunkel mit der roten Axt-Rune vorstellen.
    • Die Schultern noch mal prüfen, ob ich sie auch richtig befestigt habe. Außerdem brauchen die Lederriemen weitere Löcher und ich werde sie auch ein wenig kürzen.
    • Bei den Fotos hatte ich meine schwarze Leinenrobe drunter, die für den Zweck auch funktioniert, wie ich festgestellt habe. Vielleicht klimatisch sogar besser als eine Leinentunika und eine Canvastunika. Muss ich noch mal drüber nachdenken, ob nicht eine kurze schwarze Leinentunika für unter den Gambeson doch noch drin ist.
    • Wenn noch genug dunkel-anthrazit Wolle und graues Leinen übrig ist, werde ich mir vielleicht auch noch eine neue Bundhaube machen.
    • Ich glaube ich sollte mir mal Gedanken machen, wie man einen Ledergürtel verranzt – oder hat Jemand hat Tipps für mich.
    • Stulpenhandschuhe müssen auf jeden Fall noch sein, aber ich glaube ich werde diese „aufrüsten“ mit den zu Kragen und Schultern passenden Panzerhandschuhen (hier).
    • Es stellt sich immer noch die Frage, ob ich mir nicht auch noch einen brünierten Helm zulegen sollte. Aber bisher habe ich auch noch kein Model gefunden, das mir gefallen hätte.

    Hier der Aktuelle Stand – wenn auch noch in Arbeit – im Vergleich zu den bisherigen Entwickungsschritten von Anselms Kleidung und Ausrüstung. Dabei fällt mir auf, dass es wirklich noch ein paar wichtige Dinge braucht, wie die Zeichen der Gottheit und die Stola, um Anselm 4.0 auch als Kleriker erkennbar zu machen. Und vielleicht verdient er sich (weil das Gesicht irgendwie noch so „leer“ aussieht) bei irgendeinem Con noch eine Narbe von der Stirn bis auf die Wange. Aber ich schweife ab – hier die bisherige Entwicklung:

  • Die Suche von farblich passenden Stoffen ist die Hölle. Und da ich keine Lust habe Geld für Stoff zu bezahlen, der mir nicht gefällt, muss man manchmal etwas improvisieren. Das muss deshalb nicht schlechter sein, zuweilen kommt durch Zufall auch echt geiles Zeug ins Haus. Der Gambeson ist ein gutes Beispiel.

    Schönen, passenden Stoff, haben weder meine Frau noch ich gefunden. Auch die bestellten Stoffproben haben uns nicht überzeugt. Wir haben dann drüber nachgedacht im Internet einen Gambeson zu bestellen. Doch entweder waren die preislich über dem gedachten Budget oder sie waren aus Material, in dem man nicht schwitzen möchte. An sich waren wir soweit, dass wir uns doch wieder auf die Suche nach passendem Stoff machen – da ist meine Frau über einen Verkauf in Facebook gestolpert.

    Heute ist der Gambeson angekommen. Er ist zwar gebraucht, aber gewaschen – und hat wenigstens Patina. Er passt perfekt und ist auch knielang, wie ich es haben wollte. Durch die Schließen vorne muss ich ihn nicht verschwitzt über den Kopf ziehen. Ein separater Kragen ist auch dabei. Und wenn ich ihn so hoch hebe bin ich sicher, dass er Reenactmentqualität hat. Das Teil ist wirklich schwer – hätte ich nicht gedacht. Aber hier erst mal Fotos:

    2014-10-10_larp_mathras_gambeson

    Links der Gambeson mit dem separaten Kragen, rechts habe ich mal den alten Wappenlappen von Mathras drüber gezogen. Da ich derzeit auch für einen Wappenrock keine schönen Stoffe finde denke ich darüber nach das Teil etwas zu pimpen. Also den Löwen schöner annähen und ihn seitlich schießen, so dass auch ein richtiger Wappenrock draus wird. Auch an einigen anderen Nähten muss noch was dran gemacht werden. An sich hatte ich ja überlegt mal ein Banner daraus zu machen, aber das läuft ja nicht weg.

    Ich bin zumindest glücklich über diese Anschaffung. Wie findest Du ihn?

  • Ergänzend zu der Aufzählung der geplanten Reisekleidung des dorlónischen Reichsritters Mathras von Orktrutz von gestern (Klick!) hier jetzt die passenden Skizzen, die zu einem großen Teil parallel zum Schreiben entstanden sind. Ich denke damit dürfte der lange Text zumindest in Teilbereichen verständlicher sein.

    2. Oberkörperbekleidung

    b. Cotte

    c. Sarrock

    3. Gardecorps und Mantel

    a. Gardecorps

    8. Wimpel und Banner

    a. Gürtelbanner

    Ich freue mich weiterhin über Meinungen und Vorschläge zu Verbesserungen – möglichst mittels der Kommentarfunktion des Blogs.

  • Viel zu viele Ideen. Zu jeder Skizze fallen einem direkt neue Varianten und Möglichkeiten ein. Also mir zumindest. Doch irgendwann muss ja mal Schluss sein, damit man mit dem Raussuchen oder Erstellung von Schnittmustern, dem Aussuchen und Bestellen des Stoffes und dem Nähen beginnen kann. Das sollte bei mir spätestens nächstes Wochenende bei mir der Fall sein. Daher hier mal als Überarbeitung der Liste hier die Reisekleidung des dorlónischen Reichsritters Mathras von Orktrutz:

    1. Beinkleider
    Es bleibt bei dieser ungemein praktischen und bequemen Hose hier in naturfarben. An den Füßen diese Stiefel hier, die im Laufe der Zeit mit Sporen augepeppt werden.

    2. Oberkörperkleidung
    Zur Oberkörperbekleidung sind indessen drei Schichten vorgesehen:

    a. Surcotte: Das Untergewand reicht ca. ein Dritter der Wade unter dem Knie hinunter und wird aus Bomull (Baumwolle) in Eierschalenweiß bestehen, wobei ich die Surcotte aus dem gleichen Stoff auch füttern werde. Vorne und hinten wird sie Reiterschlitze aufweisen. Am Kragen wird sie durch ein Nestelband in Grau-Gelb mit Nestelspitzen geschlossen.

    b. Cotte: Bis zur Mitte der Wade reichend stellt die Cotte das wohl meist sichtbare Kleidungsstück dar. Der Oberstoff ist aus dem weißen Baumwollstoff Lenda, das Futter soll aus einem Stoff in gelber Farbe sein. Die Cotte ist hinten mit einem Reiterschlitz versehen, vorne komplett offen, wo sie mit einer Reihe Knöpfen geschlossen wird. Die Ärmel laufen eng zusammen und der zum Durchschlüpfen erforderliche Schlitz wird ebenfalls durch Knöpfe geschlossen. Auf Dauer werde ich wohl noch eine zweite Cotte machen, die dann weiße Wolle als Obermaterial aufweisen wird (als Winterkleidung sozusagen). [Skizze]

    c. Sarrock: Nachdem meine Frau für Gilda einen Gambeson genäht hat (klick), habe ich erkannt, dass sowas auch durchaus kleidsam sein kann. Es wird kein dicker Wappenrock, wie man ihn in den ganzen Larpläden kaufen kann, sondern dünner (mit einer Sanitätsdecke gefüttert) ausfallen. Er soll bis knapp über das Knie reichen, 3/4-Ärmel aufweisen und wird vorne über grau-gelbe Nestellöcher geschlossen. Die Ausführung erfolgt Mi-Parti, also zweifarbig bei vertikaler Teilung – natürlich in Grau-Gelb. Damit sind auch leicht gerüstet die dorlónischen Wappenfarben sichtbar.

    3. Gardecorps und Mantel

    a. Gardecorps: Der schicke Wetterschutz in Form des Gardecorps [Skizze] wird über der Cotte (aber nicht über dem Sarrock) getragen.  Er soll bis etwa zur Mitte der Wade reichen und wird in den dorlónischen Reichsfarben in Mi-Parti ausgeführt. Ob ich noch einen weißen Keilerkopf auf die linke (graue) Brust nähe wird sich noch entscheiden. Der Oberstoff wird aus Wolle bestehen (auch wenn ich die gelbe Wolle wohl selbst färben muss), das Futter aus weißem Stoff. Hinten wird er über einen Reiterschlitz verfügen, Vorne wird er mit Knöpfen geschlossen.

    b. Dreiviertelmantel: Der Mantel aus dunkelgrauer Wolle mit gelbem Futterstoff wird bis zum unteren Dritter der Wade reichen. Auf den Mantel wird das Wappen von Orktrutz aufgenäht sein Verschlossen wird er mit drei Knöpfen, die eine Schließung sowohl auf der rechten Schulter als auch vorne erlauben. [Skizze]

    4. Kopfbedeckung
    Vorerst wird er nur eine Bundhaube wie diese hier tragen. Eine andere, passende Kopfbedeckung, die zur Kleidung passt, habe ich leider immer noch nicht gefunden.

    5. Ausstattung

    a. Gürtel mit Zeug: Ein Langgürtel ist ein Muss, an dem soll dann auch irgendwann ein Messer mit Priem hängen.

    b. Taschen: Als Tasche für die ganzen Kleinigkeiten, die man mit sich rum trägt, befindet sich am Gürtel eine Nierentasche. Zur Aufbewahrung des Geldees wird es einen Almosenbeutel geben, der mit Nestelbändern am Gürtel befestigt ist [Skizze].  Wenn mehr oder größeres Zeug mitzuschleppen ist, dann nutzt der Ritter eine „Pilgertasche“ [Skizze].

    c. Sonstiges: Braune Stulpenhandschuhe wie diese hier, gehören ebenfalls zur Ausstattung.

    6. Waffen
    Das Ritterschwert und die Mordaxt sind bestellt. Das Schwert bekommt natürlich noch eine Schwertscheide in der Art des Naumburger Typs mit eigenem Gürtel. Dann fehlt nur noch irgendwann ein schöner Dolch, von der Form her so wie dieser hier. Ebenfalls sollte ein Schild irgendwann zur Reisegewandung zählen.

    7. Rüstung
    Trägt der Ritter auch mit der Reisekleidung eine Art Rüstung? Durch den Sarrock (Gambeson) im Grunde ja. Jedoch ist das Körperteil, das die geringesten Heilungschancen hat und daher am ehesten zu schützen ist, der Kopf. Daher überlege ich auch zur Reisekleidung zumindest einen Helm dabei zu haben. Mein Favorit ist ja immer noch dieser Helm hier, alternativ wäre aber auch dieser hier möglich. Angemalt in den Reichsfarben wird der Helm auf jeden Fall.

    8. Wimpel und Banner
    Für den Gürtel werde ich mir ein Gürtelbanner machen, das auf den dorlónischen Farben den Keilerkopf der Mark Orktrutz zeigen wird. Dann habe ich vor noch einen Wimpel als Feldzeichen zu nähen sowie ein Banner. Das Banner wird den dorlónischen Schneelöwen als Wappentier aufweisen, was auf den Wimpel kommt muss ich mir noch überlegen. Ebenso wie ich noch drüber nachdenken muss, wie ich die Stangen für den Wimpel und das Banner baue und auch transportieren kann.

    Soweit der aktuelle Stand meiner Überlegungen – und jetzt setze ich mich mal an ein paar weitere Skizzen, die – wenn alles gut geht – morgen hier zu sehen sein werden …