Schlagwort: Nebelstadt

  • Ich bin zurück vom „Zeit der Legenden“, einem Con in der ersten Drachenwelt – also zur Drachenfest-Kampagne gehörend. Hier das ausführlichere Review:

    Organisation und Spielleitung

    Karte bestellt, Karte geliefert. Soweit so gut. Nette Ansprache am Mittwochabend und los ging es Intime (Check-In war ja wegen der neuen Regeln nicht von Nöten). Vor Ort gab es jedoch leider einige Mängel, die nach mehreren Jahren Erfahrung mit der Veranstaltung eigentlich nicht auftreten sollten.

    Das betraf u.a. die Beleuchtung der Strassen, die zwar aufgebaut wurde, jedoch spätestens ab Freitag Abend nicht mehr angezündet wurde, so dass man im Dunkeln seinen Weg durch den Schlamm suchen musste. Ärgerlich. Auch die Seifenspender auf den Toiletten und das Handabputzpapier wurde nur sporadisch erneuert und meines Eindrucks nach ab Freitag gar nicht mehr. Sicher kann man argumentieren, dass die Spieler ihr eigenes Zeug mitbringen könnten – aber jeder weiß, wie wahrscheinlich es ist, dass z.B. der Krieger unter seiner Platte Seife und Handtuch verstaut hat. Daher gehört das auch aus hygienischen Gründen für mich zum Service dazu.

    Auch wenn ich die Spielleitung selten gebraucht habe, habe ich gerade in unserem Bereich selten eine Spielleitung gesehen. Gerade bei der Einweisung des Geländes (siehe nächsten Punkt) wäre eine SL vor Ort erforderlich gewesen. Die SL, die uns als Ansprechpartner genannt wurde, war jedoch scheinbar in einem anderen Stadtteil unterwegs. Ich bin sicher, dass viele Aktionen in der Nebelstadt eher bekannt und abgesprochen worden wären, wenn wir eine verfügbare SL vor Ort gehabt hätten.

    Location

    Das Gelände war mir ja von meinem ersten (und bisher einzigen) Besuch auf dem ZdL im Jahre 2011 bekannt und an sich ganz schön, wenngleich ich indessen einen Muskelkater habe. Denn in Weltenwacht geht es immer nur bergauf. Ich vermute ja, dass es daran liegt, dass Kupfer irgendwann aus falschverstandenem Ordnungssinn die Topographie erfunden hat.

    Nachdem jetzt schon seit Jahren Weltenwacht auf diesem Gelände dargestellt wird, gibt es unerklärliche Erdbewegungen, auf Grund dessen Nebelstadt immer wieder an einer neuen Stelle liegt. Dieses Mal sogar in einen hinteren Bereich verbannt, der für die im Forum gemeldeten Spieler und Zeltgrößen zu klein war. Ich verstehe nicht, warum vor Kupfer ein so großer Platz frei bleiben musste, und selbst auf unsere beengte Fläche noch Zelte der Kupfernen standen. Wir mussten den Weg enger machen und unsere Zelte standen dicht an dicht. Wo ist der Sinn vorheriger Größenangaben, wenn die Orga diese zu ignorieren scheint – und sogar noch einen Tempel auf der Fläche aufbaut?

    Regelwerk

    Das erste Mal hat sich die Orga des Drachenfestes nach Absprache mit den Spielern im Rahmen des Forums an einem neuen Regelwerk probiert. Anstatt das punktebasierende Regelwerk des Drachenfestes zu nutzen war dieses Mal DKWDDK und die „Zwei Regeln“ angesagt. Zusammen mit der Opferregel wurde damit die Verantwortung verstärkt in die Hände der Spieler gelegt und damit auch eine neue Vertrauensbasis geschaffen. Ganz ohne durch Punkte reglementierte Fähigkeiten, Treffer- und Rüstungspunkten sowie der Entscheidung über einen Charaktertod in der Hand des jeweiligen Spielers sollte mehr Spiel generiert werden. Darüber hinaus hat man neue Kampfregeln [Klick] eingeführt, die auch den Kopf zur Trefferzone erklärt (was im Vorfeld zu vielen Diskussionen und auch Ablehnung) geführt hat.

    Nach dem Con kann man sagen, dass diese Regeländerungen eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre gewesen ist. Ich habe viel tolles Spiel erlebt und schöne Kämpfe gesehen, in denen nicht die Punktestärke, sondern das schöne Spiel und die gute Show im Mittelpunkt standen. Wenn ich an die vielen Toten denke, die wir in den Tage hatten, verleitet die Opferregel nicht zu weniger Konsequenz für die Handlungen – ermöglicht der Orga aber ganz andere Aktionen, um ein Bedrohungsszenario aufzubauen.

    Auch die veränderten Kampfregeln haben meines Eindrucks nach gut funktioniert. Die NSCs haben schön ausgespielt und auch auf Schwarzpulverwaffen toll reagiert. Und die Freigabe des Kopfes als Trefferzone hat auch nicht zu mehr Verletzungen geführt – meines Wissens nach war sogar keine Verletzung darauf zurück zu führen. Bei der Enschlacht hatten scheinbar die Malteser angenehm wenig bis gar nichts zu tun. Für die neuen Regeln auf jeden Fall „Daumen hoch“. Es lohnt sich halt doch, wenn man den Menschen etwas Vertrauen entgegen bringt.

    Plot

    Von den alten Göttern ist scheinbar die Spinnengöttin aktiv geworden, was zu starken Angriffen von Spinnen geführt hat. Also neben den ebenfalls angreifenden Kultisten natürlich. Schön für die Stimmung war übrigens, dass am ersten Spiel-Morgen unsere Zelte mit „Spinnenweben“ eingesponnen waren. Es gab demzufolge genug zu tun für die Kämpfer, Alchemisten, Heiler und Magier. Sonnenblume und Locke aus der Nebelstadt haben ein Gegenmittel gebraut, Milla hat für den blauen Drachen an Ritualen teilgenommen, La Hire war als Gouverneur vielfach unterweges, ich habe mit Askir Informationen beschafft – der Plot hat uns auf jeden Fall auf Trab gehalten.

    Ob wir Spieler überhaupt eine Chance hatten Weltenwacht vor der Eroberung durch die Kultisten und der von uns eingeleiteten Zerstörung der ganzen Stadt mittels Sprengung der Säulen zu retten, weiß ich gar nicht, aber letztendlich ist es auch egal. Denn die Enschlacht war episch. Einschließlich des Todes der Kaiserin und unserer Flucht. Es hat irgendwie gestimmt und ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt.

    Nur war Schade, dass zumindest ein Plotstrang mit tagelanger Vorbereitung durch Spieler nicht abgeschlossen werden konnte, weil sich die entsprechende SL schon für die Enschlacht umgezogen hatte und der festgesetzte Zeitpunkt wichtiger war als Spieleraktionen. Das war etwas schade und da würde ich mir etwas mehr Flexibilität wünschen.

    Nebelstadt

    10362140_237259779815929_943584675_n

    Einmal Nebelstadt, immer Nebelstadt. Die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt, den ich schon 2011 erleben durfte, habe ich auch dieses Jahr wieder geniessen dürfen. Es ist toll in einem so kleinen Stadtteil zu sein, wo man sich schon nach kurzer Zeit kennt. Dass wir schon am ersten Tag um Mittag mit unserem Gouverneur La Hire und mit einem Heerführer (des nicht existierenden Heeres der Nebelstadt, aber immerhin!) organisiert waren, spricht meines Erachtens für sich. Dabei geht mein größter Dank für einige schöne Tage an die großartige Milla, den fleissigen Klaas, der immer gutgelaunten Sonnenblume, dem netten Chaoten Locke (auch wenn es nicht immer sein Tag war) sowie Allen, die bei und mit dem „Fliegenden Krug“ gelagert, gegessen und gefeiert haben. Und dazu zählt natürlich auch ganz besonders mein eineiiger Zwillingsbruder Mattjes. 😀 Ich bin jetzt erst seit einigen Stunden daheim und beginne schon Euch zu vermissen.

    Mitspieler

    Vornehmlich möchte ich mich über die Grenzen der Nebelstadt hinaus noch für das schöne Spiel mit und bei dem Lazarett der Eisenstadt bedanken. Ich freue mich schon darauf einige Spieler bald in Renascân wieder zu sehen. Ein großes Lob geht aber auch an die Spieler der Schattenstadt. Die Orks von Weltenwacht, die einfach ein grandioses Spiel liefern und bei denen selbst die verrücktesten Ideen wahr werden können. Ein „Zeit der Legenden“ ohne den großen Alten und seinen Orks ist für mich nur schwer vorstellbar.

    Ich könnte jetzt sicher noch viel mehr schreiben, aber erstmal dürfen noch andere ran – und ich kann ja bei Bedarf immer noch ergänzen 😉

    Fazit

    Ich komme wieder, keine Frage. Gerne (wenn es klappt) schon nächstes Jahr – auch wenn es dann an einem anderen Ort (IT wie OT) sein sollte. Aber auf jeden Fall werde ich dort zu finden sein, wo auch die Nebelstädter sind (auch wenn es keine Nebelstadt mehr geben sollte).

  • Nach langer Zeit habe ich mal wieder im Forum vom Drachenfest vorbei geschaut und bin dort natürlich auch in Nebelstadt gelandet. Nachdem ich mich 2011 in der Nebelstadt so richtig wohl gefühlt habe, habe ich es ja leider 2012 (Firmung meines Ältesten) und 2013 (wegen Krankheit) nicht geschafft teilzunehmen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf es irgendwann wieder dahin zu schaffen – auch wenn der Termin mal wieder über den Geburtstag meiner Frau liegt. Naja, wir werden sehen, ob es 2014 klappt.

    Whatever: Ich bin im Forum auch über den Bereich der Nebelstadt gestolpert und dort wurde über ein Zeichen für das Stadtviertel von Weltenwacht diskutiert. Da ich gerade nix zu tun hatte habe ich mich dann auch mal ran gesetzt und eine Entwurfsskizze in den Rechner geworfen. Die Skizze ist jetzt auch im Forum veröffentlicht und ich bin dann mal gespannt, wie die Reaktion auf meine Idee ist.

    2013-08-08_larp_zdl_nebelst

    Unabhängig ob ich es 2014 wieder nach Nebelstadt schaffe – indessen ist die Entscheidung gefallen, dass es (nach 2010 und 2011) im nächsten Jahr wieder aufs Drachenfest geht. Meine Frau geht (wie dieses Jahr) in das silberne Lager, was ja so gar nix für Askir ist. Daher werde ich mich (nachdem das Blaue Lager jetzt ein eigenes, von der Stadt losgelöstes Lager wird) wahrscheinlich im (neuen) Hafenviertel niederlassen. Ich freue mich schon jetzt drauf. 🙂

  • Plötzlich erwacht man in der ersten Drachenwelt. Von den Drachen (meist von einem) wurde man in die Stadt „Weltenwacht“ entsandt, um dort … Dinge zu tun. Für den Drachen, der einen dorthin entsandt hat. Rätsel lösen, Kämpfe ausfechten, Diplomatie betreiben, Rituale vollziehen – oder einfach einen oder zwei Becher heben. Und je nachdem wie schlau oder wie blöd sich die Spieler anstellen passiert etwas, das dann auch Auswirkungen auf das Drachenfest hat. Das ist im Groben das, was auf dem „Zeit der Legenden“ mit einigen hundert Spielern und NSCs passiert.

    Gemeinsam mit Fion war ich letztes Jahr im verrufenen Hafenviertel von Weltenwacht, der Nebelstadt. Natürlich mit Askir und der Intention Urlaub zu machen, indem ich rumschlendere, hier was futtern, da was trinken und mir das Ganze einfach mal anschaue. Mitspielen ja, aber mit Abstand zum Plot. Natürlich hat das nur halb hingehauen, als ich nach zwei Tagen stellvertretender Legat der Nebelstadt wurde und damit den Stadtteil im Rat der Stadt vertreten musste (als vermutlich einziger kompletter SC). Trotzdem war es echt müßig und durch die familiäre Stimmung in der kleinen Nebelstadt mit gerade mal etwa 30 Spielern auch lustig.

    Im Endeffekt war ich von dem Con einfach begeistert und für mich stand danach fest: Da gehst Du wieder hin.

    Indessen bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ich wieder mit Askir in die Nebelstadt gehen sollte. Erstmal wegen dem beschriebenen Status von Askir (Klick). Zum Zweiten, weil ein Con, auf das man zum ersten Mal gewesen ist und man total begeistert war, nie wieder so gut werden kann – zumindest nicht, wenn man auf gleichem Wege versucht dort seinen Spaß zu haben. Und zum Dritten, weil sich das Blaue Lager auf dem Drachenfest verändert hat.

    Den letzten Punkt muss ich kurz erläutern: War es bis vorletztes Jahr noch das Feierlager ohne jede Aussicht auf den Sieg hat sich das 2011 geändert. Was das Lager auf die Beine gestellt hat war schon toll, aber es ist nicht mehr der Urlaub wie noch 2010. Zudem ist mir klar geworden, dass man als Einzelperson gegen die etablierten Personen und Gruppen (die sich ihr Ansehen über Jahre erspielt und damit auch sicher verdient haben) nur schwer ankommt, wenn man nicht zumindest vorher im OT-Forum ebenfalls aktiv war. Es ist sicher nicht abwegig zu vermuten, dass dieser Ehrgeiz auch in der Nebelstadt zu spüren sein wird und ggf. etablierte Personen und Gruppen dort aktiver sein werden als bisher.

    So nette Leute ich in der Nebelstadt auch kennen gelernt habe , weiß ich aus den vorgenannten Gründen nicht, ob ich da auch 2012 hingehen sollte. Gar nicht zum ZdL zu fahren ist doof, weil meine Frau auf jeden Fall wieder mit den Magoniern hinfährt, wo sie auch letztes Jahr gelagert hat, und es schön fände, wenn ich zumindest auch da rum laufe.  Einen magonischen One-Shot-Charakter zu bauen und in die Sturmstadt zu gehen, sagt mir auch nicht wirklich zu, zumal es mir erstmal reichen wird Mathras auszustatten.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Es stehen an sich drei Optionen zur Wahl. Zum einen mit Askir in die Nebelstadt zu fahren, auch wenn ich dafür nur eine gerine Motivation habe (obwohl es mir wegen der total tollen und netten Nebelstadtspieler, die ich kennen lernen durfte, etwas leid tut). Zum Zweiten gar nicht hinzufahren, wobei es auch doof ist daheim oder im Büro zu hocken, während meine Frau auf dem ZdL ist. Zum Dritten mit einem anderen Charakter hinzufahren.

    Bei der dritten Option ständen zwei Charaktere zur Wahl: le Capitaine Myron Louis Armand du Paix d’Auras von der dorlónischen Handelskompanie (für Nebelstadt) und Reichsritter Mathras von Orktrutz (für Sturmstadt). Beide Charaktere haben aber eine Vorbehaltsklausel: Warum reist ein Kapitän ohne Crew und ein Reichsritter ohne Gefolge bzw. Begleitung?

    Da die Charaktere sozusagen im Schlaf von den Drachen in die erste Drachenwelt und nach Weltenwacht entsandt bzw. „vesetzt“ werden ist es eigentlich erklärbar, warum man selbst als Kapitän oder Ritter plötzlich alleine da rumsteht*.  Nur sich einbringen ist natürlich als Einzelperson immer schwieriger (gerade in so großen Stadtteilen wie zum Beispiel Sturmstadt) und außerdem liegt der Reiz natürlich auch im Spiel in der Gruppe und mit Freunden.

    Ich danke schonmal allen, die sich bis hierhin durch den Text gekämpft haben und es würde mich echt interessieren, wie Du das siehst.

    *Was einen auch zu dem Punkt führt, warum die ganzen Leute mehrere Kleidungsvarianten dabei haben und neben der Reisekleidung dann noch Rüstungen. Ob die Drachen den Kleiderschrank der Charaktere auch direkt mit nach Weltenwacht versetzen?